Friedrich Merz, CDU-Parteivorsitzender, Thorsten Frei (CDU), designierter Chef des Bundeskanzleramtes, Katherina Reiche (CDU), designierte Bundesministerin fuer Wirtschaft und Energie, und Johann Wadephul (CDU), designierter Bundesaussenminister, aufgenommen im Rahmen des Bundesausschusses der CDU in Berlin, 28.04.2025. Der Bundesausschuss soll dem Koalitionsvertrag seitens der CDU zustimmen. 3 min
Audo: Mitteldeutsche Wirtschaftsvertretungen setzen auf Fachkompetenz und Ostbiografie. Bildrechte: picture alliance / photothek.de | Florian Gaertner
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Mitteldeutsche Wirtschatsvertretungen setezn auf Fachkompetenz und Ostbiografie

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Neue Wirtschaftsministerin Wirtschaft in Mitteldeutschland setzt große Hoffnungen auf Katherina Reiche

29. April 2025, 05:00 Uhr

Die zukünftige Bundesregierung nimmt Form an: CDU und CSU haben ihre Ministerinnen und Minister benannt. Katherina Reiche aus Ostdeutschland übernimmt das Bundeswirtschaftsministerium. Wie blicken die Wirtschaftsvertreter in Mitteldeutschland auf diese Personalie?

Carolin Fröhlich
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Katherina Reiche, geborene Brandenburgerin und gerade einmal 51 Jahre alt, hat einiges vorzuweisen: ein Diplom in Chemie sowie mehr als 15 Jahre Erfahrung im Deutschen Bundestag – unter anderem als Parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium und anschließend im Verkehrsministerium. 2015 wechselte sie in die Wirtschaft als Energiemanagerin. Zudem ist sie Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats der Bundesregierung.

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Wirtschaft setzt auf Reiches Kompetenz

Dass Katherina Reiche nun das Wirtschaftsministerium übernehmen soll, freut Andreas Brzezinski, Geschäftsführer des Sächsischen Handwerkstages: "Das Thema Energiepreise ist einer unserer wichtigsten Wettbewerbsfaktoren für die Zukunft und insofern bin ich überzeugt, dass diese Kompetenzen nutzbringend eingebracht werden können." Brzezinski wünscht sich aber auch ein klares Verständnis für Handwerk und Mittelstand.

Dass Reiche aus Brandenburg kommt, sieht Brzezinski neben ihrer politischen und fachlichen Erfahrung als weiteres Pfund. So sei es allein schon wichtig für den Zusammenhalt, dass Vertreter aus dem Osten, Westen, Süden und dem Norden Deutschlands im Kabinett vertreten seien.

Wunsch nach Stimme für den Osten

Marco Langhof, Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt, geht noch einen Schritt weiter: "Ich finde es sehr wichtig für die gesamte Gesellschaft im Osten Deutschlands, dass wir eine entsprechende Vertretung haben. "Das macht etwas mit den Menschen, die sehen, dass jetzt nicht irgendein Ministerium besetzt wird, sondern das Wirtschaftsministerium." Schließlich hätten Umfragen rundum die Bundestagswahl gezeigt: "Das ist für die Menschen eines der wichtigsten Themen."

Michael Kretschmer (CDU, Ministerpräsident Sachsen) begrüßt Manuela Schwesig (SPD, Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern) im Oktober 2024 bei einer Ministerpräsidentenkonferenz in Leipzig.
Die Chefinnen und Chefs der ostdeutschen Bundesländer forderten zuletzt mehrere Bundesminister aus Ostdeutschland in der neuen Regierung. Die MDRfragt-Gemeinschaft ist da auf ihrer Seite. Bildrechte: IMAGO / EHL Media

Gleichzeitig helfe eine sogenannte Ostbiografie bei verschiedensten Diskussionen, die immer wieder geführt werden müssten, erklärt Langhof. Als Beispiel nennt er die Energiekrise 2022. "Da war es schwierig, den Ministerien in Berlin klar zu machen, dass es im Osten so etwas wie Chemieparks gibt, zum Beispiel Leuna, die ganz anders zusammengesetzt sind als ein Chemiestandort in Ludwigshafen."

Die Förderansätze seien an der mitteldeutschen Struktur völlig vorbei gegangen. "Das ist ein gutes Beispiel dafür, wo man eine wirksame Stimme des Ostens hätte gebrauchen können. Es ist meine Hoffnung, dass Frau Reiche in solch einem Fall nicht vergisst, wo sie herkommt."

Industrie drängt auf Reformen und Wachstum

Für die Industrie- und Handelskammer Ostthüringen ist weniger entscheidend, wer Wirtschaftsministerin wird. Ihr kommt es auf die politischen Ergebnisse an, sagt Christoph Adler, Berater für Handel und Konjunktur: "Wir brauchen eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik. Das Land muss wieder auf Wachstumskurs kommen. Es sind Strukturreformen notwendig, ein groß angelegter Abbau von Vorschriften und Regulierungen. Vor allem wird erwartet, das zügig gehandelt wird."

So hofft Adler, dass noch vor der Sommerpause die ersten Maßnahmen eingeleitet werden. Besonders die energieintensive Industrie hätte aufgrund ihrer beruflichen Herkunft große Erwartungen an die neue Ministerin.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 29. April 2025 | 06:05 Uhr

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