Ein Regionalexpress der DB Regio
In den Regionalzügen des Verkehrsverbundes Oberelbe sind seit Einführung des Deutschland-Tickets mehr Menschen unterwegs. Zu entscheiden ist noch, ob sie nächstes Jahr mehr für das Ticket zahlen müssen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

ÖPNV Scholz sichert stabilen Preis beim Deutschlandticket bis Jahresende zu

03. Juli 2024, 19:53 Uhr

Das Deutschlandticket steht wegen gestiegener Kosten der Unternehmen auf der Kippe. Manche Länder drohten bereits mit einem höheren Preis. Nun hat Bundeskanzler Scholz zumindest Preisstabilität bis Jahresende versprochen. Danach könnte das Deutschlandticket aber bald mehr kosten.

Von Hoyerswerda nach Altenberg, von Bad Schandau nach Riesa – wer in diesem Bereich Bus oder Regionalbahn fährt, ist im Verkehrsverbund Oberelbe unterwegs. 150.000 Menschen kaufen hier monatlich ein Deutschlandticket, berichtet Sprecher Christian Schlemper. Seit es das Ticket gibt, seien auf allen Strecken deutlich mehr Leute unterwegs. Vor allem von Dresden Richtung Leipzig und Ostsachsen. "Hier sind die Züge einfach immer voll. Hier bräuchten wir mehr Geld, um die Kapazitäten erhöhen zu können." Und das fließe mit in die Forderung ein, die Förderung des Bundes für das Deutschlandticket aufzustocken.

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ÖPNV braucht mehr Geld

Im Sächsischen Verkehrsministerium wertet man das Ticket ebenfalls als Erfolg und will daran festhalten. Ein Sprecher teilt schriftlich mit: "Da die Kosten für den ÖPNV generell steigen, kann ein Ausgleich nur erfolgen, indem die Fahrgeldeinnahmen oder die Zuschüsse für den ÖPNV steigen." Vor diesem Hintergrund sei Sachsen bereit, das Deutschlandticket weiterhin zu bezuschussen.

Wie viel es dann kostet, das müssten Bund und Länder aber noch absprechen. Bis Ende des Jahres garantiert der Bundeskanzler den Preis von 49 Euro, danach könne es auch "mal andere Preise geben" – Zitat Olaf Scholz bei einer Regierungsbefragung im Bundestag am Mittwoch. Das ist ganz im Sinne der Verkehrsministerin von Sachsen-Anhalt, Lydia Hüskens von der FDP. "Ich finde es nicht richtig, dass es aktuell eine politische Preissetzung gibt. Wir brauchen ein Koppeln etwa an den Verbraucherpreisindex für Mobilität". So könne man auch in Zukunft dafür sorgen, dass das Deutschlandticket entsprechend der auch in anderen Bereichen steigenden oder sinkenden Kosten angepasst und nicht willkürlich politisch gesetzt werde.

Deutschlandticket-Preis 2024 Damit der Preis fürs Deutschlandticket bis Ende 2024 stabil bleiben kann, müssen im Jahr 2023 nicht in Anspruch genommene Fördermittel des Bundes auf das Jahr 2024 übertragen werden. Dazu ist eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes notwendig. Diese Gesetzesänderung hat Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag angekündigt.

Grüne wollen am Preis festhalten

Vereinfacht hieße das: Den Preis des Deutschlandtickets an die Inflation anpassen. Für die Grünen im Bundestag wohl eher eine schlechte Option. Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion fordert, den Preis möglichst beizubehalten. "Wir haben einen Einführungspreis im Gesetz festgelegt von 49 Euro. Tatsächlich steht da nicht drin, wie lange dieser Einführungspreis gilt." Allerdings wolle die Fraktion von Bündnis '90/Grüne diesen Preis halten. Neben dem Ticketpreis gehe es vor allem darum, das Angebot auszubauen – also mehr Züge und Busse bereitzustellen, vor allem im ländlichen Raum.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 04. Juli 2024 | 06:07 Uhr

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