Ein Grenzpolizist stoppt mit einer Polizeikelle HALT POLIZEI ein Fahrzeug. 4 min
Dieses Thema in den Radio-Nachrichten von MDR AKTUELL um 16:30 Uhr. Bildrechte: picture alliance / SVEN SIMON | Frank HOERMANN / SVEN SIMON

Union-SPD-Vorhaben Österreich lehnt Asyl-Rückweisungen an deutscher Grenze ab

09. März 2025, 20:07 Uhr

Österreich lehnt Rückweisungen von Asylbewerbern an der deutschen Grenze ab. Das Innenministerium in Wien teilte mit, Österreich werde solche Personen nicht annehmen. Zuvor hatten sich die Spitzen von Union und SPD auf Asyl-Rückweisungen geeinigt.

Österreichs neue Regierung lehnt Rückweisungen von Asylbewerbern an der deutschen Grenze ab. Das Innenministerium in Wien teilte mit, Österreich werde solche Personen nicht annehmen. Ungeachtet der Zustimmung zu einer restriktiveren Zuwanderungspolitik in Deutschland drohte das Wiener Kanzleramt mit Maßnahmen, falls deutsche Rückweisungen den Migrationsdruck auf Österreich erhöhen sollten.

Wien droht mit EU-Notfallklausel

ÖVP Chef Christian Stocker, während der Präsentation des Regierungsprogramms der Koalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS
Österreichs Kanzler Stocker und seine Regierung lehnen deutsche Asyl-Rückweisungen ab (Archivbild). Bildrechte: IMAGO/photonews.at

Weiter hieß es aus dem Kanzleramt des konservativen Regierungschefs Christian Stocker (ÖVP), sollten die zuletzt sinkenden Asylzahlen wieder steigen, werde Österreich die EU-Notfallklausel auslösen und gar keine neuen Anträge mehr annehmen. Das Innenministerium habe die betroffenen Landespolizeidirektionen angewiesen, "unionsrechtswidrige Einreiseverweigerungen seitens der deutschen Behörden nicht zu akzeptieren und über Wahrnehmungen unverzüglich Bericht zu erstatten".

Union und SPD einig bei Rückweisungen

Grenzschild Bundesrepublik Deutschland, Schild Polizeikontrolle und Schild LKW Maut.
Union und SPD haben sich auf Zurückweisungen auch von Asyl-Antragstellern an der Grenze geeinigt. Bildrechte: picture alliance / SVEN SIMON | Frank HOERMANN / SVEN SIMON

Zuvor hatten sich die Spitzen von Union und SPD bei ihren Koalitionssondierungen auf einen härteren Kurs in der Migrationspolitik verständigt. Bei den auszuweitenden Kontrollen an den Landgrenzen sollen künftig auch Menschen zurückgewiesen werden, die ein Asylgesuch stellen. Diese Rückweisungen müssen aber mit dem jeweiligen Nachbarstaat abgestimmt werden. Aus Sicht Österreichs dürfen Menschen, die einen Asylantrag stellen, nach geltendem EU-Recht nicht formlos an der Grenze abgewiesen werden.

Ähnliche Pläne in Deutschland und Österreich

Die neue österreichische Koalitionsregierung aus konservativer ÖVP, sozialdemokratischer SPÖ und liberalen Neos plant selbst restriktivere Maßnahmen in den Bereichen Asyl und Migration. So soll etwa der Familiennachzug von schutzberechtigten Menschen vorübergehend gestoppt werden. Union und SPD planen einen ähnlichen Schritt, der Angehörige von Geflüchteten mit eingeschränktem Schutzstatus betreffen würde.

SPÖ Chef Andreas Babler, ÖVP Chef Christian Stocker und NEOS Chefin Beate Meinl Reisinger bei einer Pressekonferenz 2 min
Bildrechte: IMAGO / photonews.at
2 min

NEOS Stimmen Koalition zu

MDR AKTUELL So 02.03.2025 17:11Uhr 01:53 min

https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-2878068.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

dpa (dni)

Mehr zum Thema

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 09. März 2025 | 16:30 Uhr

Mehr aus Politik

Mehr aus Deutschland

Sven Kochale und Generalmajor Ansgar Meyer 23 min
Bildrechte: MDR/Sven Kochale