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mögliche Auslieferung nach Ungarn

MDR AKTUELL Mo 20.01.2025 12:04Uhr 00:54 min

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Fahndung in Ungarn Gesuchte mutmaßliche Linksextremisten stellen sich

20. Januar 2025, 16:26 Uhr

Sieben mutmaßliche untergetauchte Linksextremisten haben sich den Behörden gestellt. Nach ihnen war zwei Jahre gefahndet worden, weil sie mutmaßliche Neonazis in Ungarn verprügelt haben sollen. Die Verdächtigen stammen unter anderem aus Jena und Leipzig.

Sieben untergetauchte mutmaßliche Linksextremisten haben sich den deutschen Behörden gestellt. Das hat MDR AKTUELL von ihren Anwälten erfahren. Zuerst hatten NDR und WDR darüber berichtet. Nach den betreffenden Personen war fast zwei Jahre gefahndet worden. Sie stehen im Verdacht, im Februar 2023 in Ungarn mutmaßliche Neonazis aus Deutschland, Polen und Ungarn zusammengeschlagen zu haben.

Auch Personen aus Jena und Leipzig dabei

Die Männer und Frauen im Alter zwischen 21 und 27 Jahren stammen unter anderem aus Jena und Leipzig. Sie stellten sich unter anderem am Amtsgericht Kiel und an den Polizeipräsidien in Hamm, in Köln und Bremen. Sie kommen nun in Untersuchungshaft.

Wie ihre Anwälte mitteilten, ermitteln sowohl deutsche als auch ungarische Strafverfolgungsbehörden unter anderem wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährlicher Körperverletzung. Es seien sowohl deutsche Haftbefehle als auch auf Ersuchen Ungarns europäische Haftbefehle erlassen worden. Die Bundesanwaltschaft wollte sich auf Anfrage des MDR derzeit noch nicht zum Vorgang äußern.

Anwälte fordern Verfahren in Deutschland

Den Verdächtigen droht eine Auslieferung nach Ungarn. Dort könnten sie eine längere Haft und harte Haftbedingungen erwarten. Die Anwälte erklärten, ihre Mandanten wollten sich gegen die Vorwürfe in Deutschland verteidigen. In Ungarn drohe ihnen ein Strafverfahren, das rechtstaatlichen Grundsätzen nicht genüge.

Wegen derselben Vorwürfe sitzt bereits Maja T. in Ungarn in Untersuchungshaft. Dieser Fall hatte im Juni vergangenen Jahres wegen des Vorgehens von Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Berlin Aufsehen erregt.

Edgar Lopez/MDR/WDR/NDR (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 20. Januar 2025 | 12:00 Uhr

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