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Jung kauft Alt

Immobilien-Förderprogramm der Bundesregierung für junge Familien floppt offenbar

MDR AKTUELL Mo 20.01.2025 06:12Uhr 02:27 min

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Immobilien Immobilien-Förderprogramm "Jung kauft Alt" nur wenig nachgefragt

20. Januar 2025, 06:30 Uhr

Viele junge Familien träumen davon: ein Haus im Grünen und viel Platz für alle. Die Bundesregierung hat im September 2024 ein Förderprogramm auf den Weg gebracht mit dem Titel "Jung kauft Alt". Mit finanzieller Hilfe vom Staat sollen junge Familien die Chance auf ein Eigenheim bekommen. Voraussetzung: Sie kaufen eine sanierungsbedürftige Immobilie. Klingt zunächst attraktiv, doch das Programm wird nur wenig nachgefragt. Laut Bundesbauministerium gibt es deutschlandweit bisher nur 223 Zusagen.

Um Deutschlands Klimaziele bis 2045 zu erreichen, müssen allein im Wohnbereich rund vier Millionen Häuser saniert werden, das wären pro Jahr 400.000 Gebäude – der Immobiliendienstleister "McMakler" hat das in einer Studie mal ausgerechnet. Eine Idee der Bundesregierung, um hier vorwärts zu kommen: das Förderprogramm "Jung kauft Alt". Zwischen 100.000 und 150.000 Euro können junge Familien dafür vom Staat bekommen, zinsgünstig als Teilfinanzierung.

Eigentümerverband "Haus und Grund" kritisiert Förderbetrag als zu niedrig

Das sei aber zu wenig, sagt Jakob Grimm vom Eigentümerverband "Haus und Grund": "Es geht ja dabei um die Förderung von Familien mit Kindern, und hier darf ein Mindestjahreshaushaltseinkommen nicht überschritten werden. Das liegt bei einem Kind bei 90.000 Euro und steigt dann pro weiterem minderjährigen Kind nochmal um 10.000 Euro an. Das heißt, wir haben schon einmal eine Einkommensgrenze."

Energieresilienz_Haus 3 min
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Hinzu käme dann für die Familien die Herausforderung, den größeren Kostenblock für die Immobilie über eine Geschäftsbank finanzieren zu lassen, sagt Grimm. Aktuell liegen die Kaufpreise für bestehende Einfamilienhäuser zwischen 300.000 und 500.000 Euro. Das hat die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen ermittelt.

Verband über Förderprogramm: "Für viele Familien nicht finanzierbar"

Für die energieeffiziente Sanierung kämen nochmal mindestens 100.000 Euro obendrauf, sagt "Haus-und-Grund"-Referent Jakob Grimm: "Hier stehen eben Kosten nicht wirklich im Einklang mit den Einkommensgrenzen, und somit ist das für viele Familien nicht finanzierbar und deshalb auch nicht abrufbar."

Ein Haus 10 min
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Zu den Schwächen des Programms gehöre auch, so Grimm, dass es steuerlich keine Anreize gäbe, eine Bestandsimmobilie zu erwerben und energetisch zu sanieren. Einziger Vorteil, den er sieht: "Es sind halt die günstigen Zinsen." Man bekomme den Kredit von 100.000 bis 150.000 Euro zu relativ guten Konditionen. Es gebe aber keine festen Zinssätze. "Zum einen hängen die Zinssätze von der Kreditlaufzeit ab und zum anderen werden diese Zinssätze ans Marktgeschehen angepasst."

Bei im Durchschnitt 1,5 Prozent lägen die Zinssätze momentan, sagt Grimm. Es bleibe abzuwarten, ob die neue Bundesregierung das Programm fortsetze. Eine Änderung, die gibt es seit Januar: Auch der Kauf von denkmalgeschützten Gebäuden kann jetzt gefördert werden. Da aber die Sanierung hier noch teurer sei, erwarte der Eigentümerverband "Haus und Grund" dadurch kein größeres Interesse.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 20. Januar 2025 | 06:12 Uhr

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