Ausgeliefert aus Ungarn Ermittlungen um Lina E.: Mutmaßliches Mitglied linksextremistischer Gruppe in U-Haft
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23. Dezember 2024, 18:33 Uhr
Ein weiteres mutmaßliches Mitglied der gewalttätigen linksextremen Szene um Lina E. und Johann G. ist in Untersuchungshaft. Der Mann wurde aus Ungarn nach Deutschland ausgeliefert und am Flughafen Frankfurt am Main durch Beamte des Landeskriminalamts Sachsen (LKA) festgenommen, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs habe den Haftbefehl gegen den Deutschen am Wochenende in Vollzug gesetzt.
Den Ermittlungen zufolge soll der Mann der seit 2018 in und um Leipzig gegründeten Vereinigung angehört haben, "deren Mitglieder eine militante linksextremistische Ideologie teilen". Die Gruppe sei überregional vernetzt und habe in den Jahren 2018 bis 2020 Menschen angegriffen, die aus ihrer Sicht der "rechten Szene" angehörten.
Angriff in Bahnhofsunterführung in Dessau-Roßlau
Laut Bundesanwaltschaft hatte sich der ausgelieferte Beschuldigte an Kampftrainings und Gewalttaten der Gruppe beteiligt. Sie wirft ihm Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährliche Körperverletzung vor. Im Januar 2019 soll er mit bis zu sechs weiteren Mitgliedern der Vereinigung in einer Unterführung am Bahnhof Dessau-Roßlau vier Menschen angegriffen haben.
Die Angreifer hätten ihnen gezielt mit Schlagwerkzeugen auf den Kopf geschlagen. Drei der Opfer seien daraufhin zu Boden gegangen, wo die Angreifer weiter gegen ihre Köpfe schlugen und traten. Die Angegriffenen seien erheblich und potenziell lebensgefährliche verletzt worden.
Weitere Festnahme im November
Bereits im November war in Thüringen der ebenfalls zur Gruppe zählende Johann G. nach dreijährigem Untertauchen gefasst worden. Im Mai 2023 hatte das sächsische Oberlandesgericht Lina E. und drei weitere mutmaßliche Linksextremisten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 23. Dezember 2024 | 18:30 Uhr