Verteidigungspolitik Mögliche Spionage: Ausbau der Drohnenabwehr gefordert

07. Januar 2024, 16:40 Uhr

Nach Berichten über Drohnensichtungen, etwa über dem Truppenübungsplatz Klietz in Sachsen-Anhalt, sind Verteidungspolitiker alarmiert. Der FDP-Politiker Marcus Faber aus Stendal forderte, die Drohnenabwehr mehr zu stärken.

Verteidigungspolitiker der Ampel-Parteien haben mehr Tempo beim Ausbau der Drohnenabwehr in Deutschland gefordert. Grund ist der "Bild am Sonntag" zufolge, dass an Truppenübungsplätzen der Bundeswehr Drohnen gesichtet wurden.

"Das ist klar organisiert und weist stark auf Russland hin."

Marcus Faber (FDP) "Bild am Sonntag"

FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber sagte dem Blatt, das sei klar organisiert und weise stark auf Russland hin. Über dem in Sachsen-Anhalt und Brandenburg gelegenen Truppenübungsplatz Klietz würden regelmäßig Drohnen gesichtet, erklärte Faber. Dort werden ukrainische Soldaten an Leopard-Panzern ausgebildet.

Auch bei anderen Liegenschaften dringen dem Stendaler FDP-Politiker zufolge "teilweise mehrere Liegenschaften gleichzeitig in den Luftraum ein". Eine Urheberschaft Russlands könne indes nicht bewiesen werden, da es bislang nicht gelungen sei, "eine Drohne oder ihren Piloten festzusetzen".

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Bundeswehr-Generalinspekteur warnte schon 2022

Bereits 2022 waren über dem Truppenübungsplatz im bayerischen Wildflecken verdächtige Drohnenüberflüge gemeldet worden. Im Oktober 2022 warnte Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer vor "Aufklärungsflügen mit Drohnen vor Kasernen".

Dazu sagte der SPD-Verteidigungsexperte Andreas Schwarz der Zeitung, es brauche mehr Tempo: "Es kann nicht sein, dass der Generalinspekteur feststellt, dass es ein massives Problem mit Drohnen gibt, dann aber ein Jahr lang nichts passiert." Deutschland dürfe "nicht zulassen, dass Russland Truppenübungsplätze mit Drohnen ausspioniert, und wir verheddern uns im Zuständigkeits-Wirrwarr". Grünen-Verteidigungspolitiker Sebastian Schäfer sagte der "Bams": "Es gibt keine Drohnenstrategie. Wir brauchen sie dringend."

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 07. Januar 2024 | 12:30 Uhr

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