Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 64 min
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Die Ukraine wehrt sich weiter gegen den russischen Angriff. Wir sprechen darüber, welche Entwicklungen das neue Kriegsjahr bringen könnte. Außerdem: Der Leopard 2 - ein Pannenpanzer?

MDR AKTUELL Fr 05.01.2024 16:45Uhr 64:27 min

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Russland hat in den vergangenen Tagen wiederholt Luftangriffe der Ukraine auf die russische Stadt Belgorod gemeldet. Dabei habe es mindestens 25 Tote gegeben. Hat die Ukraine dort zivile Ziele ins Visier genommen? Daran glaube er nicht, sagt Ex-Nato-General Erhard Bühler. Aus der Region um Belgorod habe es in der Vergangenheit immer wieder Angriffe auf die Ukraine gegeben. Deswegen hält Bühler es für wahrscheinlich, dass die russische Flugabwehr bei einem ukrainischen Gegenangriff Geschosse abgefangen habe, deren Trümmer dann zivile Ziele getroffen hätten. Darauf deuteten russische Aufnahmen vor Ort hin, auf denen keine Einschlagskrater zu sehen seien. Die russische Reaktion, das Beklagen ziviler Opfer und die Verurteilung der Angriffe, hält Bühler für zynisch. Denn anders als die Ukraine führe Russland seinen Angriffskrieg mit gezielten Attacken auf zivile Infrastrukturen und Zivilisten.


Berichte über die deutschen Leopard-2-Panzer in der Ukraine sorgen für Aufsehen. Danach sind von den 18 gelieferten Panzern nur noch sehr wenige einsatzbereit. Von „Pannenpanzern“ schreibt der Spiegel. Bühler hält das nicht für gerechtfertigt. Und er erklärt, warum. Es geht um den Einsatz in vorderster Linie, mangelnde Ersatzteile und fehlgeschlagene Reparaturen.


Was das Jahr 2024 bringen wird: Bühler wünscht sich eine fortdauernde umfassende Unterstützung für die Ukraine, die den Krieg nicht verlieren dürfe. Das sei im ureigenen Interesse des Westens. Mit einem Ende des Krieges in diesem Jahr sei leider nicht zu rechnen, so Bühler. Er erklärt, welche Strategie die Ukraine in diesem Jahr verfolgen könnte.


Zur aktuellen militärischen Lage: Russland hat seine Luftschläge fortgesetzt - Schwerpunkte waren in den vergangenen Tagen die Städte Kiew und Charkiw. Am Boden melden die Russen Erfolge bei Awdijiwka, die Ukrainer bei Saporischschja. In beiden Fällen handle es sich nur um geringe Verschiebungen der Frontlinie ohne größere taktische oder gar operative Bedeutung, so Bühler.


Weitere Themen: Ein Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine + Die Ukraine hat Ziele auf der Krim angegriffen + Russlands neues Artillerie-Radar. Kaum im Einsatz, schon zerstört.


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