49-Euro-Monatskarte DB Regio meldet ein Viertel mehr Fahrgäste durch Deutschlandticket

30. Juli 2023, 11:51 Uhr

Seit Einführung des 49-Euro teuren Deutschlandtickets vor einem Vierteljahr sind die Fahrgastzahlen in den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn um 25 Prozent gestiegen. DB-Regio-Chefin Palla und Verkehrsminister Wissing sprechen von einem Erfolg des Nahverkehrtickets. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht das anders.

Nach Einführung des Deutschlandtickets ist die Zahl der Fahrgäste in den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn um rund ein Viertel gestiegen. Wie DB-Regio-Chefin Evelyn Palla dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mitteilte, war die Anzahl der Fahrgäste im Juni um 25 Prozent höher als noch im April. Das Deutschlandticket sei "bereits ein großer Erfolg".

DB-Regio fordert Preisstabilität

Nach Angaben der DB-Regio-Chefin legten die Fahrgäste in DB-Regionalzügen seit der Einführung des 49-Euro-Tickets "deutlich längere Strecken" zurück. Besonders die Ausflugsrouten Richtung Meer und in die Berge seien sehr beliebt. In manchen Regionen seien die Menschen so viel unterwegs wie im "9-Euro-Sommer" des vergangenen Jahres, als von Juni bis August ein vergünstigtes Monatsticket angeboten wurde.

Palla appellierte an Bund und Länder, den monatlichen Preis von 49 Euro auch im kommenden Jahr stabil zu halten, um "vielen Menschen Zugang zu täglicher Mobilität" zu ermöglichen.

Wissing spricht von "Riesenerfolg"

Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing bezeichnete das Deutschlandticket als einen "Riesenerfolg". Seit der Einführung am 1. Mai seien nahezu eine Million Neukunden für den Öffentlichen Personennahverkehr gewonnen worden. Zudem sei die Zahl der Abonnenten erhöht worden, die sich fest an den ÖPNV binden. Der FDP-Politiker sieht vor diesem Hintergrund Chancen für einen dauerhaften Schub bei der Nutzung von Bussen und Bahnen. Im Blick müssten deshalb nun auch Verbesserungen beim Angebot für die Fahrgäste stehen.

Für Fahrgastverband Pro Bahn nur "schöne Werbemaßnahme"

Weniger positiv fällt die Zwischenbilanz des Fahrgastverbandes Pro Bahn zum Deutschlandticket aus. Ehrenvorsitzender Karl-Peter Naumann sagte der "Rheinischen Post", das 49 Euro teure Nahverkehrsticket sei eher eine "schöne Werbemaßnahme für bisherige Stammkunden" und kein "wirklich großer" Erfolg. Ein großer Teil der Neukunden habe das System ohnehin zwischendurch genutzt, etwa mit Tageskarten und Einzelfahrscheinen. Wirklich große Menschenmengen seien jedoch nicht von der Straße in den öffentlichen Personennahverkehr gelockt worden.

Gleichwohl ist das Deutschlandticket nach Einschätzung Naumanns für viele Menschen eine deutliche Verbesserung, weil die Nutzung des ÖPNV billiger und einfacher geworden sei. Das Hauptproblem bleibe jedoch, dass viel Geld in eine Tarifsubvention gesteckt werde, statt in den Ausbau.

AFP/dpa/epd (dni)

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 30. Juli 2023 | 09:00 Uhr

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