Wohnungsbau KfW-Förderprogramme können ab sofort wieder beantragt werden
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21. Februar 2024, 05:00 Uhr
Förderstopp hieß es Ende des vergangenen Jahres bei einigen Bau-Förderprogrammen der Bundesregierung. Für klimafreundliche Neubauten etwa war der Topf bereits nach zehn Monaten leer. Doch jetzt können unter anderem Bauherren, die besonders energieeffiziente Neubauten errichten oder Immobilien altersgerecht umbauen wollen, wieder von drei Förderprogrammen aus dem Bundesbauministerium profitieren. Das soll auch der Baubranche neuen Schwung geben.
- Zum einen können günstige Darlehen für klimafreundliche Neubauten sowie für genossenschaftliches Wohnen beantragt werden.
- Zum anderen können Anträge für eine Bezuschussung gestellt werden, wenn eine Immobilie altersgerecht umgebaut werden soll.
- Nach Einschätzung der Bundesbauministerin und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sind die Förderprogramme auch wichtig für die schwächelnde Baubranche.
Zwei der drei wieder angelaufenen Förderprogramme der staatlichen Bank KfW ermöglichen Bauherren und Käufern zinsgünstige Kredite. Im Rahmen der Förderung genossenschaftlichen Wohnens beträgt die Fördersumme maximal 100.000 Euro plus Tilgungszuschuss, sagt KfW-Sprecher Wolfram Schweickhardt. Beim Programm klimafreundlicher Neubau könne ein Kreditbetrag von bis zu 150.000 Euro bei einem Endkundenzins von 2,1 Prozent beantragt werden.
Bentragung der Kredite bei der Hausbank
Wie die Beantragung funktioniert, erklärt Schweickhardt so: "Dafür gehen Sie zu einer Bank, die KfW-Kredite anbietet. In aller Regel ist das Ihre Hausbank. Dort beantragen Sie den Kredit wie jeden anderen Kredit auch." Er empfiehlt, bei der Bank nach jemandem zu suchen, der sich mit Förderprogrammen gut auskennt, und sich bei der KfW telefonisch beraten zu lassen.
Einen Haken gebe es außerdem beim klimafreundlichen Neubau: Die Förderung sei daran geknüpft, sagt Wolfram Schweickhardt, dass das Gebäude mindestens die Effizienzhaus-Stufe 40 erreicht. "Und dieser Effizienzstandard muss von einem Sachverständigen oder einer Sachverständigen bestätigt werden. Das heißt, Sie sollten sozusagen schon bei der Planung des Neubaus einen entsprechenden Experten oder eine Expertin hinzuziehen."
Investitionszuschuss für altersgerechten Umbau
Bei dem dritten Förderprogramm handelt es sich um einen Zuschuss für den altersgerechten Umbau einer Immobilie – allerdings unabhängig vom Alter der Antragstellenden. "Es handelt sich um einen Investitionszuschuss, den Sie bekommen, wenn Sie in Ihrem Haus oder in Ihrer Wohnung Maßnahmen zur Barrierereduzierung umsetzen und mehr Wohnkomfort schaffen möchten."
Dafür betrage die maximale Zuschusshöhe 6.250 Euro. Wie viel Geld es genau gibt, hänge von der geplanten Umbaumaßnahme ab. Der Investitionszuschuss muss nicht zurückgezahlt werden und wird direkt auf der Website der KfW-Bank beantragt.
Impulse für schwächelnde Baubranche
Alle drei Bau-Förderprogramme seien wichtig für die stark schwächelnde Baukonjunktur, sagte Bundesbauminister Klara Geywitz am Montag: "Jeder Fördereuro löst Aufträge in den Büchern der Handwerker aus und kurbelt die Binnennachfrage an. Genau diese Impulse sind es, die wir jetzt brauchen."
Dass die Förderungen einen Impuls liefern können, bestätigt auch Geschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Tim-Oliver Müller. Er mahnt jedoch an, dass die Fördertöpfe nicht so schnell leer werden dürften, wie im vergangenen Jahr. Denn Bauherren und Investoren bräuchten Planungssicherheit. "Eine politische Zusage, dass die jetzt wieder geöffneten Förderprogramme mindestens in diesem Jahr, aber hoffentlich bis zum Ende der Legislaturperiode halten, ist notwendig." Denn alleine mit Blick auf die Vorlaufzeiten für ein Wohnungsbauprojekt, die Müller zufolge zwischen ein und zwei Jahren betragen, müssten sich Investoren bei der Planung darauf verlassen können, die Bauförderung am Ende auch tatsächlich in Anspruch nehmen können.
Bundesbauministerin Geywitz hat indes noch weitere Förderprogramme für das laufende Jahr angekündigt. So solle künftig die Förderung "Jung kauft Alt" junge Familien beim Kauf alter Immobilien unterstützen und mit dem Programm "Gewerbe zu Wohnen" der Umbau von Gewerbe- zu Wohnimmobilien bezuschusst werden.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 21. Februar 2024 | 06:04 Uhr