Mehrere Autos sind auf einem Parkplatz von oben zu sehen. Ein Fahrzeug hängt an einer E-Tankstelle.
Von 100 zugelassenen Pkw in Mitteldeutschland ist rein rechnerisch nur eines ein E-Auto. Bildrechte: MDR/MDRData

Elektromobilität So entwickelt sich der E-Auto-Anteil in Ihrer Region

14. September 2023, 15:44 Uhr

Unterdurchschnittlicher E-Auto-Anteil mit unterdurchschnittlichem Wachstum: Elektroautos finden in Mitteldeutschland seltener den Weg auf die Straße als in anderen Regionen. Welche Gründe es dafür gibt und wie Abhilfe geschaffen werden könnte.

MDR San Mitarbeiter Manuel Mohr
Bildrechte: MDR/punctum.Fotografie/Alexander Schmidt

Während die Gesamtzahl aller zugelassenen Personenkraftwagen (Pkw) in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im vergangenen Jahr erstmals seit vielen Jahren leicht gesunken ist, nimmt unter allen Pkw der Anteil von E-Autos immer weiter zu. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) ist mittlerweile rund jeder 100. Pkw rein elektrisch angetrieben.

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern ist der E-Auto-Anteil in Mitteldeutschland – gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern – am niedrigsten. Deutschlandweit lag der Durchschnitt zum Stichtag 01. Januar 2023 bei 2,08 Prozent. Bundesweiter Spitzenreiter ist Hamburg mit einem Anteil von 2,53 Prozent E-Autos an allen zugelassenen Pkw.

Neuzulassungen von E-Autos hinken in Mitteldeutschland hinterher

Auch wenn es darum geht, wie viele neue E-Autos zugelassen werden, hinkt Mitteldeutschland dem bundesweiten Trend hinterher. Im Zeitraum von Januar bis einschließlich August 2023 wurden nach KBA-Angaben deutschlandweit rund 1,9 Millionen Pkw neu zugelassen. Knapp jedes fünfte Fahrzeug (18,6 Prozent) war dabei rein elektrisch angetrieben. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen lag der E-Auto-Anteil bei den Neuzulassungen hingegen deutlich darunter.

Bei den rund 86.600 E-Autos, die im August 2023 deutschlandweit neu zugelassen wurden, zählte knapp jedes zweite Fahrzeug (49,7 Prozent) zum Segment der SUVs ("Sport Utility Vehicle"). Mit weitem Abstand folgten die Segmente "Kompaktklasse" (16,0 Prozent) und "Minis" (10,9 Prozent). Die beliebtesten E-Auto-Modelle im August waren:

  1. VW ID.4, ID.5 (SUV)
  2. Tesla Model Y (SUV)
  3. VW ID.3 (Kompaktklasse)

E-Auto-Anteil variiert stark je nach Region

Auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte liegen alle Regionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beim E-Auto-Anteil unter dem deutschlandweiten Durchschnitt. Mit rund 1,6 Prozent E-Auto-Quote unter allen Pkw schneiden die thüringischen Städte Weimar, Jena und Erfurt noch am besten ab.

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Zu den bundesweiten Schlusslichtern gehören der Landkreis Görlitz (Sachsen) sowie der Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt) und der Saale-Orla-Kreis (Thüringen). Hier liegt die E-Auto-Quote unter 0,8 Prozent. Die Regionen mit den höchsten E-Auto-Anteilen in Deutschland sind die Städte Wiesbaden, Braunschweig und Euskirchen.

E-Auto-Preise und Ladeinfrastruktur entscheidend für das Kaufverhalten

Professor Sven Jüttner, Sprecher des Forschungsschwerpunkts "Automotive" der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, sieht die Verbreitung von E-Fahrzeugen mit der vorhandenen Ladeinfrastruktur verbunden. Besonders in Flächenländern seien häufiger größere Entfernungen zu überbrücken. "Die sicheren Möglichkeiten zum Aufladen sind für viele Kunden kaufentscheidend", sagte Jüttner dem MDR. Aus technischer Sicht ist der E-Antrieb laut Jüttner auf einem sehr guten Niveau. Abhilfe zur mangelnden Verbreitung können seiner Ansicht nach mehr und auch einfacher zugängliche Ladepunkte sowie günstige Lade-Preise sein.

Die sicheren Möglichkeiten zum Aufladen sind für viele Kunden kaufentscheidend.

Prof. Dr.-Ing. Sven Jüttner, Sprecher des Forschungsschwerpunkts Automotive

Ein weiteres Problem: E-Autos sind vielen Kunden schlicht noch zu teuer. Bei der Eröffnungsfeier der Automesse IAA Mobility Anfang September in München sagte Bundeskanzler Olaf Scholz vor den versammelten Autobossen, dass der Hochlauf der E-Mobilität nicht funktionieren wird, wenn es nicht auch Angebote gibt, die für ganz viele Bürger bezahlbar sind.

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte sind E-Autos mit durchschnittlich 42.000 Euro etwa 11.000 Euro teurer als Verbrenner. Das wurde beim jüngsten Mobilitätsmonitor der Acatech-Akademie für Technikwissenschaften Ende 2022 dann auch als Hauptgrund genannt, der gegen den Kauf eines E-Autos spricht. 71 Prozent der rund 1.000 Befragten gaben beim Mobilitätsmonitor an, E-Autos seien ihnen schlicht zu teuer.

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MDR (Manuel Mohr)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 14. September 2023 | 06:00 Uhr

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