Ein dürres Maisfeld mit jungen Maispflanzen
In Mitteldeutschland wird es laut Klimareport immer trockener und heißer. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

Hitze und Trockenheit Klimareport: Klimawandel trifft Mitteldeutschland besonders stark

31. Oktober 2024, 07:37 Uhr

Ein neuer Klimareport von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zeigt, dass der Klimawandel die mitteldeutsche Region besonders stark trifft. Wegen der kontinentalen Lage wird es hier immer heißer und trockener. Die Länder sind unterschiedlich gut darauf vorbereitet.

In den vergangenen 30 Jahren ist die Durchschnittstemperatur in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um 1,1 Grad gestiegen und damit etwas stärker als im Rest der Welt. Das erklärt Frank Kreienkamp vom Deutschen Wetterdienst. Er ist einer der Autoren des Klimareports Mitteldeutschland.

Dass Mitteldeutschland stärker als andere Gebiete vom Klimawandel betroffen ist, macht Kreienkamp an der Lage fest. Denn Mitteldeutschland sei kontinentaler als andere Regionen: "Das heißt, wir sind im Sommer auch mal wärmer. Nicht ganz so warm wie der Oberrheingraben, aber teilweise ganz schön warm."

Was zudem in Mitteldeutschland eine Rolle spielt: Trockenheit. "Wir sind sehr weit weg vom Meer, sind schon kontinental und das wirkt sich insbesondere im Sommer stark aus." Deswegen gebe es hier mehr Trockenphasen als in anderen Bundesländern.

Das heißt aber nicht, dass es in Mitteldeutschland weniger regnet. Wie der Klimareport zeigt, hat sich die jährliche Niederschlagsmenge in Mitteldeutschland in den vergangenen knapp 250 Jahren kaum verändert. Im Sommer regnet es demnach inzwischen aber seltener, im Winter dafür häufiger.

Immer mehr heiße Tage in Mitteldeutschland

Ein weiteres Ergebnis ist, dass es im Sommer immer mehr Tage mit Temperaturen über 30 Grad gebe, erklärt Kreienkamp: "In den 1950er-Jahren hatten wir zum Beispiel etwa drei heiße Tage im Jahr und aktuell sind es schon zwölf." Und es würden auf jeden Fall noch mehr. "Je heißer es wird, umso häufiger treten solche Tage in der Zukunft auf."

Der Klimareport prognostiziert auch, wie stark die Durchschnittstemperatur in Mitteldeutschland bis zum Ende des aktuellen Jahrhunderts ansteigen wird. Nämlich um 3,2 Grad, wenn alles so weiterläuft wie bisher. Oder um 0,7 Grad, wenn ab sofort ganz massiv Klimaschutz betrieben würde.

Klimaschutz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Der Deutsche Wetterdienst sieht in dem Report die Grundlage für die Entwicklung geeigneter Anpassungsmaßnahmen. Wie die aussehen sollen, hat MDR AKTUELL bei den Klimaministerien der drei Länder abgefragt.

Burkhard Beyer vom Klimaministerium in Sachsen verweist auf bereits getroffene Maßnahmen: "Wir haben ein Energie- und Klimaprogramm 2021 im Frühsommer verabschiedet, mit einer Menge von Maßnahmen, sowohl was Klimaschutz angeht, als auch was Klimaanpassung angeht. Es muss vor allen Dingen darum gehen, für eine künftige Landesregierung nicht nachzulassen, da nicht den Rückwärtsgang einzulegen, sondern eher noch voranzukommen."

Die Elbwiesen gegenüber der Altstadt sind am Morgen im Nebel vom Hochwasser der Elbe überflutet. Der Pegelstand der Elbe in Dresden beträgt momentan 6,10 Meter. mit Video
Die Elbwiesen gegenüber der Altstadt sind am Morgen im Nebel vom Hochwasser der Elbe überflutet. Der Pegelstand der Elbe in Dresden beträgt momentan 6,10 Meter. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Sachsen-Anhalt weist darauf hin, dass die Anpassungsstrategie des Landes fortgeschrieben wird und im Juli bereits das Förderprogramm KLIMA III aufgelegt wurde. Das umfasst unter anderem Hitzeaktionspläne, Konzepte zum Starkregenschutz und zur Begrünung von Fassaden.

Das Klimaministerium in Thüringen nennt auf MDR-Anfrage keine konkreten Maßnahmen, sieht sich selbst aber gut aufgestellt.

BUND: Kaum Veränderungen nach Klimareports

Beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) glaubt man nicht, dass auf den Klimareport wirkungsvolle Maßnahmen gegen den Klimawandel folgen werden. Der Vorsitzende Felix Ekardt sagt, solche Reports hätten in der Vergangenheit wenig geändert.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 31. Oktober 2024 | 07:07 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/b22ccaf9-61e2-463d-82aa-7c1fc42cb9cb was not found on this server.

Mehr aus Deutschland

Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Rede im Bundestag 1 min
Bundeskanzler Olaf Scholz hält Regierungserklärung im Bundestag Bildrechte: MDR
1 min 13.11.2024 | 22:39 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einer Regierungsserklärung im Bundestag die Daten für die Vertrauensfrage und Neuwahl bestätigt. Die Zeit bis dahin solle aber genutzt werden, um noch wichtige Gesetze zu beschließen.

MDR FERNSEHEN Mi 13.11.2024 13:28Uhr 00:22 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/video-scholz-regierungserklaerung-neuwahlen-bundestag-gesetze-regierung-ampel-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus Deutschland