
Zum 1. Mai DGB-Vorsitzende Fahimi fordert Arbeitgeber-Investitionen in Standort Deutschland
Hauptinhalt
01. Mai 2025, 05:00 Uhr
Weniger Gejammer, mehr Investitionen: Zum 1. Mai wird die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Fahimi deutlich und fordert von Arbeitgebern mehr Engagement für den Standort Deutschland. Die künftige Regierung müsse nach ihrem Investitionsprogramm nun schnelle Wachstumsimpulse setzen.
- DGB-Chefin Fahimi fordert ein Bekenntnis der Arbeitgeber zum Standort Deutschland in Form von Investitionen.
- Mindestlohn sei keine Gefahr für Arbeitsplätze im Land.
- Zentrale DGB-Kundgebung zum Tag der Arbeit findet in Chemnitz statt.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund erwartet von der neuen Bundesregierung schnelle Wachstumsimpulse für die Wirtschaft. Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi sagte MDR AKTUELL: "Mit einem 500-Milliarden-Investitionsprogramm lässt sich erst einmal gut arbeiten." Damit seien die Rahmenbedingungen angepasst worden. Darauf habe man jahrelang gedrungen. Auch die Senkung der Energiepreise für Unternehmen und Verbraucher seien wichtige Impulse. "Es ist jetzt an der Zeit, dass Arbeitgeber das Jammern beenden und endlich in einen sicheren Standort investieren", sagte Fahimi.
In einem gesetzlichen Mindestlohn von 15 Euro sieht Fahimi keine Gefahr für Arbeitsplätze in Deutschland. Sie erklärte, das Gerede über zu hohe Lohnkosten werde jedes Mal angefacht, wenn es um den Mindestlohn gehe. Das kenne man seit seiner Einführung.
Befürchtungen über einen angeblichen Arbeitsplatzabbau nach einer Mindestlohnerhöhung hätten sich niemals bewiesen, sagte Fahimi. Außerdem könne man es sich volkswirtschaftlich nicht leisten, dass Menschen zu einem Lohn arbeiteten, von dem sie nicht leben könnten. Sie lägen dann den Steuerzahlern auf der Tasche, weil sie aufstockende Leistungen bräuchten. Das sei eine Lohnsubvention von Geschäftsmodellen auf der Basis von Lohndumping. Eine hochentwickelte Volkswirtschaft wie Deutschland dürfe sich das nicht erlauben.
Fahimi sprach sich außerdem für eine Digitalisierung der Arbeitswelt aus. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz sei kein Widerspruch. Es gebe zahlreiche Einsätze, die die Arbeit erleichterten und sinnhafter machen könnten. Dazu brauche es aber mehr Mitbestimmungsrechte. Die KI müsse Arbeit unterstützen und nicht ersetzen.
Zentrale DGB-Kundgebung zum 1. Mai in Chemnitz
Die zentrale DGB-Kundgebung zum Tag der Arbeit findet in diesem Jahr in Chemnitz statt. Dafür gebe es mehrere Gründe, sagte Fahimi. Die Stadt habe einen industriellen Kern und sei als Kulturhauptstadt besonders interessant. Die Arbeitswelt müsse so gestaltet sein, dass sie zu einem guten Leben führe. Dazu gehöre neben Vereinbarkeit und Vielfalt ein Kulturleben. Es sei wichtig, Zeit zum Mensch-Sein zu haben. Menschen seien keine Maschinen, die man beliebig ein- und ausschalten könne.
MDR(lik)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 01. Mai 2025 | 08:00 Uhr