Der Dackel „Emma“ steht auf einem Gehweg.
Schlagzeilen über ein Verbot von Dackeln sorgten in den letzten Tagen für Beunruhigung unter Hundebesitzern. Bildrechte: picture alliance/dpa | Friso Gentsch

Verbot von "Qualzucht" Faktencheck zur geplanten Tierschutznovelle: Der Dackel bleibt

30. März 2024, 07:06 Uhr

Schlagzeilen über ein Verbot des deutschen Dackels haben in den vergangenen Tagen viele Hundebesitzer beunruhigt. Der Grund: Das Bundeslandwirtschaftsministerium arbeitet an einer Tierschutznovelle. Demnach soll die "Qualzucht" von Haustieren künftig verboten sein. Hier erfahren Sie, was sich ändern soll.

Was genau ist Qualzucht?

Viele Haustiere sind so gezüchtet, dass sie besonders niedlich aussehen. Die flachen Köpfe der Perserkatzen oder die kurzen Beine der Dachshunde sind charakteristisch für ihr Aussehen. Doch manche Züchtung geht offenbar weit darüber hinaus. Viele Tiere leiden oftmals unter schlimmen Folgen, wie etwa Atemnot oder Rückenproblemen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium spricht deshalb von Qualzucht und will das gesetzlich strenger regeln.

Was soll sich ändern?

Das bisherige Gesetz soll laut Landwirtschaftsministerium konkretisiert werden. Bisher ist nicht eindeutig geregelt, welche Merkmale als Indikator für Qualzucht gelten. Geplant ist nun eine Liste mit Symptomen, die das deutlich macht. Es geht um Merkmale, die vererbt werden können und unter denen die Tiere leiden. Dazu zählen beispielsweise Blindheit, Taubheit oder Gebissfehlbildungen. Die Liste solle vor allem Züchtern helfen zu erkennen, ob eine geplante Zucht gegen das Qualzuchtverbot verstößt, erklärteein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Dadurch solle den Bundesländern, die für den Vollzug des Verbots zuständig sind, die Arbeit erleichtert werden.

Werden Dackel und andere Hunderassen mit dem Entwurf bald verboten?

Nein. In Boulevardmedien kursierten zwar solche Behauptungen, der Entwurf sieht aber lediglich ein Zuchtverbot von Tieren mit bestimmten Merkmalen von Qualzucht vor. Das zuständige Landwirtschaftsministeriumweist die Vorwürfe ebenfalls entschieden zurück: Es gehe um die Gesundheit der Tiere und "nicht wie fälschlicher Weise behauptet, um das pauschale Verbot von bestimmten Rassen". Das Ministerium spricht von Falschmeldungen, die den "Tieren und dem Tierschutz einen Bärendienst" erweisen würden.

Wurde über die Änderung schon entschieden?

Nein. Der Entwurf wird derzeit überarbeitet. Er muss erst noch von der Bundesregierung beschlossen werden. Anschließend muss die Tierschutznovelle noch durch den Deutschen Bundestag verabschiedet werden.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 30. März 2024 | 07:00 Uhr

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