Katastrophenvorsorge Bundesamt verbucht mit TV-Spot zur Notfallversorgung Erfolg
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11. März 2023, 05:00 Uhr
Zwischen Bier und Schokoladenwerbung taucht auf einmal ein Spot zur Notfallvorsorge im Privatfernsehen auf. Er stammt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das mit seiner Kampagne eine hohe Reichweite einfährt. Das Informationsbedürfnis in der Bevölkerung sei gestiegen, sagt eine Sprecherin. Doch die Reaktionen auf den Spot sind nicht nur positiv.
- Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) komme mit dem TV-Spot seinem gesetzlichen Informationsauftrag nach, erklärt die Sprecherin der Behörde.
- Die Werbezeiten kosteten insgesamt etwa elf Millionen Euro.
- Mit der Kampagne erzielte das BKK eine besonders hohe Reichweite.
So mancher Zuschauer dürfte sich in den vergangenen Monaten gefragt haben, ob er beim falschen Sender gelandet ist. In den Werbeblöcken der privaten TV-Sender tauchte zur besten Sendezeit neben Reklamefilmchen für Bier, Glücksspiele und Schokolade plötzlich ein Werbespot mit einer aus dem Rahmen fallenden Botschaft auf: Da bereitete sich eine vierköpfige Familie auf einen Notfall vor. "Zum Glück haben wir unsere Vorräte. Das sind nicht nur Lebensmittel. Auch gepackte Rucksäcke, Dokumentenmappen, Seife, Medikamente und Campingkocher, Taschenlampen, ein Kurbelradio", heißt es dort.
Informationsbedürfnis zu Notfallvorsorge gestiegen
Produzent dieses Spots: das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Damit, so deren Sprecherin Marianne Suntrup, sei das BBK dem gesetzlichen Auftrag nachgekommen, die Bevölkerung über Selbstschutz und Selbsthilfe zu informieren. Außerdem habe man festgestellt, dass die Nachfrage nach Informationen zum Thema Notfallvorsorge in den vergangenen Jahren sehr gestiegen sei. "Wir haben die Kampagne genutzt, um bestehende Empfehlungen zur Notfallvorsorge bekannter zu machen und auch die Bevölkerung bei ihrer persönlichen Notfallvorsorge zu unterstützen", erklärt Marianne Suntrup.
Dazu hätten auch Naturkatastrophen wie die Überschwemmung des Ahrtals beigetragen. Auch habe man mit Beginn der Pandemie ein stark erhöhtes Informationsbedürfnis um Themen der Vorsorge festgestellt. Von aktuellen Krisen wie dem Ukraine-Krieg oder einem im Zuge der Energiekrise anfangs befürchteten Black-Out habe man sich bei der Kampagne allerdings nicht leiten lassen. Ausgestrahlt wurde der Spot bei einem knappen Dutzend Privatsender, von Sat.1 über ProSieben bis RTL Zwei.
Werbezeiten kosteten elf Millionen Euro
Die gebuchten Werbezeiten für die Kampagne beliefen sich auf circa elf Millionen Euro. Für die Produktion des Spots standen 175.000 Euro zur Verfügung. Gut angelegtes Geld, bilanziert Marianne Suntrup: "Damit haben wir über 600 Millionen TV-Kontakte erreichen können."
BBK erzielt große Reichweite
Eine derart große Reichweite verzeichnet das BBK mit einer Kampagne sonst nicht. Zum Vergleich: Für diesen 30 Sekunden langen Spot registrierte man auf dem YouTube-Kanal des Bundesamts bislang rund 130.000 Klicks. Einen Erklärfilm zum Thema Stromausfall schauten sich auf dem Kanal knapp 24.000 Menschen an.
Die Präsentation des Kampagnenfilmes bei den privaten TV-Kanälen sei allerdings nicht nur auf positive Reaktionen gestoßen, räumt Marianne Suntrup ein: "Es gibt immer einige Menschen, die das gut finden und Nachfragen haben. Es gibt aber auch immer Menschen, die unsere Informationen per se als Panikmache abtun. Wir bewegen uns bei der Information zur Notfallvorsorge immer in einem Spannungsfeld zwischen vermeintlicher Panikmache und einem Misstrauen, warum die Informationen zu einem bestimmten Zeitpunkt kommen."
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 11. März 2023 | 06:00 Uhr