Kampf gegen die Inflation EZB erhöht Leitzins auf 3,75 Prozent
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04. Mai 2023, 15:56 Uhr
Auch wenn die Gesamtinflation abgemildert ist - die hohen Preisen sind oft noch spürbar. Deswegen hat die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main die Leitzinssätze nun erneut um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Der Leitzins gibt an, zu welchem Satz sich die Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können.
Im Kampf gegen die hohe Inflation erhöht die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinssätze erneut um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Der zentrale Leitzins steigt damit auf 3,75 Prozent. Die Inflation in der Eurozone werde nach aktuellen Prognosen "noch zu lange zu hoch bleiben", erklärte die Bank am Donnerstag.
Es ist die siebte Zinserhöhung in Folge. Die Erhöhung ist jedoch geringer als zuvor. Die letzten drei Mal ist der Leitzins jeweils um 0,5 Punkte erhöht worden. Der Leitzins gibt an, unter welchen Bedingungen Geschäftsbanken Geld bei der EZB bekommen.
Mit den im vergangenen Juli begonnenen Zinserhöhungen versuchen die Währungshüter, die hohe Inflation einzudämmen. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Die EZB strebt mittelfristig für den Euroraum Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. "Die Gesamtinflation ist in den vergangenen Monaten zurückgegangen, aber der zugrundeliegende Preisdruck bleibt stark", führte die EZB aus. Zuletzt hatte die Inflation im Euroraum sogar wieder leicht angezogen: von 6,9 Prozent im März auf 7,0 Prozent im April.
"Die Inflation liegt seit Mitte 2021 über unserem Ziel, ist also seit fast zwei Jahren zu hoch", hatte EZB-Chefvolkswirt Philip R. Lane kürzlich in einem Interview gesagt und eine weitere Zinserhöhung für die Mai-Sitzung in Aussicht gestellt. "Dies ist immer noch nicht der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören."
dpa,AFP (kar)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 04. Mai 2023 | 15:00 Uhr