Mehr Chips für Europa EU-Parlament billigt Milliarden-Förderung für Chip-Branche
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11. Juli 2023, 18:32 Uhr
EU-Staaten sollen den Bau von Chipfabriken mit Milliardenhilfen fördern können. Das EU-Parlament billigt den sogenannten "Chips Act", mit dem die EU 43 Milliarden Euro für die Halbleiterindustrie mobilisieren will.
In der EU sollen deutlich mehr Mikrochips hergestellt werden als bisher. Das Parlament in Straßburg billigte wie erwartet ein entsprechendes Gesetz. Es erlaubt staatliche Beihilfen der EU-Mitglieder in die Halbleiterindustrie.
Die EU-Kommission hatte den sogenannten "Chips Act" vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Februar 2022 vorgeschlagen. Sie hofft, damit bis zu 43 Milliarden Euro an staatlichen und privaten Investitionen für die Chip-Industrie zu mobilisieren. Dem "Chips Act" müssen noch die Mitgliedstaaten zustimmen. Dann kann er in Kraft treten.
EU will Marktanteil bei Halbleitern verdoppeln
Die EU will so unabhängiger von anderen Ländern werden. Der Anteil der EU am Weltmarkt soll von derzeit zehn Prozent auf mindestens 20 Prozent bis 2030 gesteigert werden.
Derzeit kommen 90 Prozent der modernsten Chips aus Taiwan, Südkorea und zusehends aus China. Halbleiter werden unter anderem in der Autoindustrie gebraucht. Sie sind auch in Laptops, Smartphones oder Kühlschränken verbaut.
Sachsen begrüßt Zustimmung zum "Chips Act"
In Deutschland sind mehrere milliardenschwere Ansiedlungen geplant. Die Bundesrepublik förderten zum Beispiel eine Chipfabrik von Intel in Magdeburg mit knapp zehn Milliarden Euro. Intel-Geschäftsführer Pat Gelsinger sprach von einem aufregenden Tag für Europa. Die EU sende damit ein starkes Signal an Investoren und Firmen.
Mit der Zustimmung des EU-Parlaments zum "Chips Act" sieht Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig Sachsen als größten Halbleiterstandort in der EU gestärkt. In Dresden fördert der Bund den Bau einer Chipfabrik von Infineon mit einer Milliarde Euro.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. Juli 2023 | 16:30 Uhr