Stellungnahme Sächsischer Kultursenat fordert langfristige Finanzierung ländlicher Kultur

• Statt wiederkehrender Rettungsaktionen für schlecht finanzierte Theater im ländlichen Raum braucht es laut Sächsischem Kultursenat mehr Voraussicht.
• Besonders in der Fläche sei die Kultur für die demokratische Gesellschaft von Bedeutung, heißt es in der Stelllungnahme.
• Der Sächsische Kultursenat gibt Empfehlungen für die Förderpolitik des Landes und der Kommunen für Kunst und Kultur.

Der Sächsische Kultursenat fordert eine stärkere und vorausschauende Finanzierung von Kulturschaffenden im ländlichen Raum. Dazu hat der Kultursenat am Montag eine Stellungnahme veröffentlicht.

Präsident Albrecht Koch sagte MDR KULTUR, man habe die Theater aus den Haustarifen herausbekommen und sehe jetzt, dass man genau wieder sehenden Auges in die gleiche Situation hineinrutsche, wenn nicht etwas geschehe. "Deswegen brauchen wir eine nachhaltige, wirklich vorausschauende Kulturförderung, die vorwegnimmt, was kommen wird, an Tarifsteigerungen und Kostensteigerungen."

Steigende Tarife müssten in die Finanzplanung aufgenommen werden, "um die immer wiederkehrenden Rettungsaktionen seitens der Landesregierung und der jeweiligen Gesellschafter unnötig zu machen", heißt es in der Stellungnahme.

In seiner Stellungnahme hob der Sächsische Kultursenat auch die Bedeutung von Kultur für die Demokratie hervor. Nicht nur in den urbanen Zentren, sondern besonders auch in den ländlichen Räumen schüfen Kunst und Kultur nachhaltige Impulse des Miteinanders.

"Wir brauchen eine Perspektive, die den Institutionen, besonders im ländlichen Raum, die Möglichkeit zum Leben und zum Wirken gibt und das, was dort vor Ort geschieht, auch würdigt", sagte Kultursenatspräsident Koch MDR KULTUR.

Der Sächsische Kultursenat soll die Förderpolitik des Landes und der Kommunen für Kunst und Kultur beratend begleiten und Empfehlungen für inhaltliche und regionale Schwerpunktsetzungen aussprechen.

Ende 2021 hatte der Sächsische Kultursenat beispielsweise einen Bericht mit Verbesserungsvorschlägen zum Kulturraumgesetz vorgelegt, um wiederkehrende Probleme wie die finanzielle Krise von Theatern im ländlichen Raum abzuwenden.

Quellen: Sächsischer Kultursenat, MDR KULTUR (Grit Krause)
Redaktionelle Bearbeitung: hro