Kommende Spielzeit Staatsschauspiel Dresden: 20 Premieren und Rainald Grebe zu Gast
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10. April 2025, 19:26 Uhr
Das Staatsschauspiel Dresden hat am Donnerstag seine Pläne für die Spielzeit 2025/2026 vorgestellt. Mit 20 Premieren hält das Theater trotz Sparzwang an einem vielfältigen Programm fest. Intendant Joachim Klement kündigte eine "unterhaltsame, inspirierende und herausfordernde" Spielzeit an. Unter den acht Uraufführungen ist auch Rainald Grebes Hommage an Tanzlegende Gret Palucca. Für Fast Forward, das europäische Festival für junge Regie, könnte es allerdings die letzte Spielzeit sein.
- Trotz knapper Kassen bringt das Staatsschauspiel Dresden in der kommenden Saison 20 Premieren, darunter acht Uraufführungen, auf die Bühne.
- Erwartet wird in Dresden unter anderem Rainald Grebe mit einem Stück über Gret Palucca.
- Intendant Joachim Klement bedauerte bei MDR KULTUR, dass das internationale Nachwuchsfestival Fast Forward wohl das letzte Mal stattfindet.
Das Staatsschauspiel Dresden hat am Donnerstag sein Programm für die Spielzeit 2025/26 vorgestellt. Trotz deutlich spürbarer Einsparungen im Haushalt habe man es sich zur Aufgabe gemacht, bei der Qualität und Vielfalt der Produktionen keine Abstriche zu machen, sagte Intendant Joachim Klement.
Eröffnung mit Theateradaption "Mephisto"
Auf dem Spielplan stehen demnach 20 Premieren, davon acht Uraufführungen. Ergänzt werde das Angebot durch die neuen Perspektiven der jungen Generation, die das europäische Festival für junge Regie, Fast Forward, vom 13. bis 16. November 2025 nach Dresden einlädt.
Klement stellte die gesellschaftliche Funktion des Theaters heraus und sprach vom Theater als "einem sozialen Labor." Ein zentrales übergreifendes Thema der kommenden Saison sei "die Kunst des Erinnerns". Dazu passt, dass die Spielzeit auf der Bühne des Staatstheaters mit "Mephisto" nach dem Roman von Klaus Mann eröffnet. Die Romanvorlage erzählt, angelehnt an die Biografie von Gustav Gründgens, von der Karriere eines Schauspielers in der NS-Zeit. Für Klement geht es dabei auch um die "Aufgaben von Kunst und Kultur unter besonderen Zeitumständen."
Rainald Grebe inszeniert "Palucca!" in Dresden
Um die Geschichte der Tanzlegende Gret Palucca geht es in der Inszenierung "Palucca!" von Rainald Grebe, die zu Nikolaus Uraufführung haben soll. "Ich freue mich sehr darüber, dass sich der bekennende Nichttänzer Reinald Grebe mit Palucca beschäftigt", sagte Klement MDR KULTUR, "auch, weil es um die Zeugin eines Jahrhunderts geht."
Auch Sebastian Hartmann wird in Dresden inszenieren: Mit "Die Kunst des Erinnerns im Jahrhundert der Einsamkeit" wollen sich das Teatro Arriaga in Bilbao und das Staatsschauspiel Dresden laut Theater der gemeinsamen Spurensuche in der Industrie- und Kulturgeschichte beider Städte widmen.
Ich freue mich sehr darüber, dass sich der bekennende Nichttänzer Reinald Grebe mit Palucca beschäftigt.
Letzte Spieltzeit für Festival Fast Forward?
Zugleich betonte der Intendant, dass die Kürzungen im Haushalt nicht ohne Auswirkungen blieben. So findet Fast Forward, das europäische Festival für junge Regie, in diesem Jahr zwar statt, 2026 werde es aber finanziell nicht mehr reichen. Das sei ein großer Verlust, nicht nur für Dresden, sagte Klement: "Es ist eine Art Teilchenbeschleuniger für Karrieren junger Regie führender Menschen. Und es ist ein Treffpunkt, wie es ihn in Europa sonst nicht gibt."
Auf dem Spielplan für die kommende Saison stehen außerdem die Uraufführung von "Die Bakchen" in der Fassung von Thomas Melle – nach Euripides. Sowie vier Uraufführungen der "Bürger:Bühne", darunter eine Inszenierung von "Maria Stuart", frei nach Friedrich Schiller.
Quellen: Staatsschauspiel Dresden, MDR KULTUR (Carolin Büscher, Stefan Petraschewsky), Redaktionelle Bearbeitung: lm
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 15. April 2025 | 15:10 Uhr