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• Der Preis "Ausgezeichnete Lehrkraft" geht dieses Jahr an Andreas Becker vom Gymnasium Halberstadt.
• Becker ist mit vollem Engagement für seine Schülerinnen und Schüler dabei.
• Die Schülerinnern und Schüler sind ebenso wie der Schulleiter begeistert.

Der große Physik-Raum im alterwürdigen Haus Martineum des Halberstädter Gymnasiums: Der Leistungskurs Physik 11. Klasse hat Unterricht. Vor den Schülern sind Tablets, Spulen und Messgeräte aufgebaut. Die Durchlässigkeit magnetischer Felder soll ermittelt werden. Lehrer Andreas Becker ist immer wieder bei den Schülern. Er tänzelt förmlich von Platz zu Platz, gibt Tipps, erklärt, erläutert.

Andreas Becker unterrichtet Mathematik und Physik, auch Astronomie und Informatik. Der 39-Jährige liebt all diese Fächer, in einem hat er sogar promoviert. Bereits in der achten Klasse wollte er Lehrer werden. Er habe es bis heute nie bereut, sagt er.

Seine Schüler nennt er "tolle Menschen", und am liebsten sind sie ihm, wenn sie sich engagieren. Zum Beispiel lobt er ihr Engagment beim Schülerwettbewerb "Planspiel Börse", bei "Jugend forscht", oder wenn sie sich für Mathe- oder Physikolympiaden qualifizieren. Um diese Schüler kümmert sich Andreas Becker besonders.

Für dieses besondere Engagement bei der Schüler-Förderung im Fach Physik ehrte ihn im Jahr 2018 der elemente e.V. Sachsen-Anhalt, der sich die Förderung mathematisch, naturwissenschaftlich und technisch interessierter und talentierter Schülerinnen, Schüler und Studierender auf die Fahne geschrieben hat. 

Jetzt zeichnen ihn die Schüler selbst aus. Einmal im Jahr wird der "Deutsche Lehrkräftepreis" in den Bereichen Lehrer-Teams, Schulleitungen und "ausgezeichnete Lehrkräfte" vergeben. Zehn "ausgezeichnete Lehrkräfte" aus ganz Deutschland werden in diesem Jahr geehrt. Andreas Becker ist der einzige aus Sachsen-Anhalt, der entsprechend ausgezeichnet wird.

Es geht um Engagement und soziale Kompetenz, um Sympathien. Wer eine "ausgezeichnete Lehrkraft" wird, bestimmen ehemalige Schüler. Doch auch seine derzeitigen Schüler haben von ihrem Lehrer Becker nur positive Meinungen.

Timo Hofmann aus der 11. Klasse sagt zum Beispiel: "Herr Dr. Becker kann uns immer eine Antwort geben, die uns voranbringt, und sein Unterricht macht auch Spaß". Laura Heinemann, 16, sagt: "Ich finde ihn super. Er geht sehr auf die Sache ein, wenn man es nicht verstanden hat. Ich verstehe alles durch ihn". Und Emil Boß, 18 Jahre alt, findet: "Er ist einer der besten Lehrer hier." Immer wieder sind solche Meinungen zu hören, und auch, dass er die Auszeichnung verdient habe. 

Ähnliches äußert auch der Schulleiter Stefan Pasderski. Er meint, Dr. Becker sei ein Kollege, der eine solche Auszeichnung unbedingt verdient habe. Ihm gelinge es sehr gut, Schüler zu motivieren und Talente zu entdecken. "Er ist jemand, der unsere Schule enorm nach vorn bringt. Wenn man nur solche hätte wie Herrn Becker, dann hätte man ein Bildungs-Schlaraffenland in Deutschland", so Pasderski.

Andreas Becker selbst scheint dieser Rummel um seine Person eher peinlich zu sein. Ihm sei aber bewusst, dass die Ausstrahlung einer solchen Auszeichnung wichtig ist. Als er bei einer kurzen Auszeit vor dem Schulgebäude auf einer Bank vor einem Springbrunnen sitzt, denkt er trotzdem an seine Schüler.

"Natürlich. Einige sitzen jetzt in der Physik-Prüfung. Die habe ich ja ein Stück begleitet. Jetzt drücke ich ihnen die Daumen, dass sie mit den Aufgaben gut klarkommen", sagt Becker. Und auf die Frage, ob er denn bei einer Berufswahl wieder den Lehrerberuf wählen würde, gibt er nur eine kurze Antwort: "Jederzeit. Das ist einer der schönsten Berufe der Welt."