Mitarbeiter protestieren vor Beginn einer Betriebsversammlung in einer Halle im VW-Werk.
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Sparkurs bei VW Scharfe Proteste bei VW-Betriebsratsversammlung

04. September 2024, 18:31 Uhr

Nach den angekündigten Sparplänen von VW kündigen Beschäftigte auf einer Betriebsversammlung lautstark Widerstand an. Betriebsratschefin Daniela Cavallo spricht mit Blick auf möglicher Werksschließungen und Jobverluste von einer "Bankrotterklärung".

Mit scharfen Protesten haben Beschäftigte bei VW auf Sparpläne des Managements reagiert. Mitarbeiter begrüßten den Vorstand bei einer Betriebsversammlung mit Transparenten. "Hände weg von der Beschäftigungssicherung", war auf einem zu lesen. Auf einem anderen wurde dem Vorstand mit Blick auf mögliche Gehaltskürzungen "Doppelmoral" vorgeworfen. Der Betriebsrat sprach von mehr als 16.000 Teilnehmern. Tausende in der Halle skandierten nach Angaben von Teilnehmern "Wir sind Volkswagen, ihr seid es nicht!", als die Vorstände auf der Bühne Platz nahmen.

Die Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte zuvor von großer Verunsicherung in der Belegschaft gesprochen und erheblichen Widerstand gegen die Pläne des Vorstands angekündigt. Die VW-Spitze verteidigte ihren Sparkurs: "Wir haben noch ein Jahr, vielleicht zwei Jahre Zeit, das Ruder herumzureißen. Aber diese Zeit müssen wir nutzen", sagte Konzern-Finanzchef Arno Antlitz. Die Kernmarke VW gebe "seit geraumer Zeit schon mehr Geld aus, als wir einnehmen".

Daniela Cavallo, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, gibt vor dem VW-Werk ein Pressestatement ab.
VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo kritisierte die angekündigten Sparpläne scharf. Bildrechte: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg

Betriebsratschefin wird deutlich

VW hatte am Montag nach einer Führungskräftetagung einen härteren Sparkurs angekündigt und dabei auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Betriebsratschefin Cavallo kündigte harten Widerstand an: "Nie im Leben" werde sie die angekündigten Sparmaßnahmen zulassen. Der Geschäftsführung der Marke VW und des Konzerns warf Cavallo Ideenlosigkeit vor: "Kosten schrubben, Werke schließen, betriebsbedingt kündigen" - diese Antwort auf die Krise sei "nicht nur ein Armutszeugnis, das ist eine Bankrotterklärung".

Wirtschaftsminister Dulig zittert um sächsische Werke

Sorgen machen sich vor allem die Standorte außerhalb Wolfsburgs. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hatte sich am Montag mit Blick auf die drei sächsischen Werke in Zwickau, Chemnitz und Dresden "alarmiert" gezeigt. In Niedersachsen sorgen sich vor allem Osnabrück, Emden und Braunschweig um die dortigen Standorte. Weitere Werke gibt es neben dem Stammwerk Wolfsburg in Hannover, Salzgitter und Kassel.

dpa, afp, MDR (lik)

Dieses Thema im Programm: 04. September 2024 | 18:00 Uhr

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