Energieversorgung Windkraft wieder wichtigste Stromquelle
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07. Juni 2023, 15:00 Uhr
Im ersten Quartal dieses Jahres ist die Windkraft bei der Erzeugung von Strom in Deutschland nach längerer Zeit wieder an die Spitze gerückt. Trotzdem lag die aus fossilen Energiequellen und Kernenergie weiter vor der aus erneuerbaren.
Zu Jahresbeginn ist Windkraft in Deutschland wieder die wichtigste Strom-Quelle gewesen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts überholte die Herstellung von Strom aus Windkraft mit einem Anteil von 32,2 Prozent an der gesamten Erzeugung im ersten Quartal die Kohle, die auf 30 Prozent kam. Zuletzt war Windkraft im zweiten Quartal 2020 die größte Stromquelle.
Fossile und Kernenergie weiter vorn
Allerdings standen die konventionellen Energieträger wie Kohle, Gas und Kernenergie mit einem Anteil von zusammen 51,4 Prozent weiter für mehr als die Hälfte der deutschen Stromproduktion. Die erneuerbaren Energieträger mit Wind, Wasserkraft, Photovoltaik und Biogas erreichten 48,6 Prozent.
Erdgas lag bei 14,6 Prozent, Strom aus Biogas bei 5,5 Prozent, Photovoltaik bei 4,9 und Kernenergie noch bei 4,3 Prozent. Der starke Rückgang bei der Photovoltaik war nach den Angaben der Statistiker aufungewöhnlich viele Sonnenstunden im Vergleichsquartal des Vorjahres zurückzuführen.
Bei einer im ersten Quartal insgesamt um 7,8 Prozent gesunkenen Stromerzeugung von 132,8 Milliarden Kilowattstunden ging die Kernkraft mit einem Minus von 32,7 Prozent schon vor der Abschaltung der letzten drei deutschen Atomkraftwerke am 15. April deutlich zurück. Die Stromproduktion aus Kohle sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12,1 Prozent ebenfalls stark, während die aus Windkraft um 0,7 Prozent schwächer wurde.
Exportüberschuss ist gesunken
Im Jahresvergleich sank die Menge des aus Deutschland weiter exportierten Stroms um 9,8 Prozent auf 21,3 Milliarden Kilowattstunden. Gleichzeitig stieg der Import um 15,2 Prozent auf rund 12,1 Milliarden Kilowattstunden.
Gleichwohl waren die deutschen Stromexporte waren weiter höher als die Importe, wobei der Exportüberschuss aber auf 9,2 Milliarden Kilowattstunden sank. Die aus allen Energieträgern erzeugte Strommenge kann wegen des Außenhandels und wegen möglicher Verluste im Leitungsnetz nicht mit dem tatsächlichen Stromverbrauch im ersten Quartal gleichgesetzt werden.
dpa, AFP, MDR (ksc)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 07. Juni 2023 | 14:30 Uhr