Im Jahr 2022 Versicherer: 4,3 Milliarden Euro Schaden durch Unwetter

28. Dezember 2022, 18:32 Uhr

Sturm, Hagel und Starkregen haben in diesem Jahr für Schäden in Höhe von 4,3 Milliarden Euro gesorgt. 2022 ist somit nach Angaben des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft ein durchschnittliches Naturgefahrenjahr gewesen - im Gegensatz zu 2021.

Im abgelaufenen Jahr sind durch Sturm, Hagel und Starkregen versicherte Schäden von 4,3 Milliarden Euro entstanden. Das teilte der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch in Berlin mit. Der Verband stufte 2022 als "durchschnittliches Naturgefahrenjahr" ein - mit vielen Versicherungsfällen, aber ohne ein Extremereignis wie die schwere Flut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Vorjahr.

2021 war Rekordjahr

Für 2021 hatte der GDV die versicherten Schäden durch Naturgefahren in Deutschland auf 12,6 Milliarden Euro beziffert - so viel wie noch nie seit Beginn der Statistik Anfang der 1970er-Jahre. Knapp ein Drittel dieser Schäden war nicht durch das Hochwasser in NRW und Rheinland-Pfalz verursacht. Der GDV ist die Dachorganisation der privaten Versicherer, er hat rund 460 Mitgliedsunternehmen.

Schwerste Schäden 2022 durch Orkane

"Die Schäden 2022 an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen liegen nur marginal über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die schwersten Schäden verursachten demnach die Orkane Ylenia, Zeynep, Antonia im Februar. "Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro liegt die Sturmserie auf Platz drei der schwersten Winterstürme seit 2002", sagte Asmussen.

Weitere 400 Millionen Euro fielen für Schäden durch Überschwemmungen, Starkregen oder Hochwasser an. Im Bereich der Autoversicherungen entstanden Schäden durch Naturgefahren von 900 Millionen Euro - etwas weniger als im langjährigen Durchschnitt von einer Milliarde Euro.

Prävention und Anpassung an Klima

Prävention und Klimafolgenanpassung seien Dreh- und Angelpunkt, damit Kosten durch Naturkatastrophen und damit auch Versicherungsprämien zukünftig nicht aus dem Ruder laufen, so Asmussen. "Wir Versicherer appellieren an die Politik, dies in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen zu stellen."

Eine Pflichtversicherung für Hausbesitzer gegen Hochwasser und andere Naturgefahren, die die Bundesländer fordern, war kürzlich am Widerstand der FDP gescheitert. Auch die Versicherer lehnen die Pflichtversicherung mehrheitlich ab, weil sie keine Anreize zum Hochwasserschutz schaffe. Sie wollen Elementarschäden stattdessen in die Gebäudeversicherung aufnehmen.

MDR/dpa/Reuters

Dieses Thema im Programm: Brisant | 08. April 2022 | 17:15 Uhr

Mehr aus Wirtschaft

Nachrichten

Probebetrieb im Lithium-Labor in Steinitz. 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 14.11.2024 | 20:16 Uhr

In Steinitz bei Salzwedel hat am Donnerstag die Pilotphase zum Abbau von Lithium begonnen. Das Unternehmen "Neptune Energy" will das wertvolle Metall aus dem im Boden befindlichen Thermalwasser filtern.

MDR FERNSEHEN Do 14.11.2024 19:05Uhr 00:28 min

https://www.mdr.de/nachrichten/app-aktuell/video-lithium-batterien-elektroautos-pilotphase-steinitz-sachsen-anhalt100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus Deutschland

Der Weihnachtsmann sitzt in der Weihnachtspostfiliale im nördlichen Brandenburg und beantwortet Briefe von Kindern. 6 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Fabian Sommer