Wolkenstein Tragischer Unfall in Wolfsschlucht: Bürgermeister schließt Eingriff von außen nicht aus
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27. Dezember 2024, 14:32 Uhr
Ein herabrollender Baumstumpf hat am Donnerstag in der Wolfsschlucht in Wolkenstein eine 61 Jahre alte Frau und ihre fünfjährige Enkeltochter getroffen. Das Mädchen kam mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus, die 61-Jährige wurde schwer verletzt. Doch, wo kam dieser Baumstumpf her? Bürgermeister Wolfram Liebing schließt fahrlässiges Handeln nicht aus.
Bürgermeister Wolfram Liebing hat den Unfall am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Wolfsschlucht in Wolkenstein fast von Anfang an mitbekommen. Er wohnt in der Nähe und hat daher die Sirenen gehört. Er ging zu den Einsatzwagen und informierte sich. Es sei eine Riesen-Tragik, dass genau an der Stelle, wo der Baum herunterkam, eine Familie unterwegs war, eigentlich zu einer schönen Weihnachtswanderung, sagte Liebing MDR SACHSEN.
Ursache unklar
Die Polizei geht nach derzeitigen Erkenntnissen bei dem Baumstamm von Totholz aus. Er soll mehrere Kilogramm schwer gewesen sein. Der Baumstumpf soll sich offenbar vom Hang gelöst haben und dann den Abhang heruntergerollt sein. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.
Einwirkung von außen?
Bürgermeister Wolfram Liebing aus Wolkenstein hat Fragezeichen auf der Stirn. Das Gebiet um die Wolfsschlucht sei Felsengebiet, es gebe Stellen, wo gar kein Baum hergekommen sein könne, sagte Liebing MDR SACHSEN. Das sollte aus seiner Sicht jetzt erstmal die Polizei ermitteln. Der Stadtwald ist Liebing zufolge in einem "relativ beräumten" Zustand. "Da wir da einen Klettersteig haben, werden dort auch manchmal vom Alpenverein lose Steine abgelesen."
Schon oft Steinewerfer beobachtet
Liebing schließt einen Eingriff von außen bei dem Unfall nicht aus. Er verweist darauf, dass es öfter Probleme mit losen Steinen gebe, erzählt er MDR SACHSEN. Immer wieder würden unvernünftige Menschen Steine einfach von oben hinunter werfen: "Die wissen nicht, wo die unten aufkommen. Das ist mir selbst auch schon passiert, dass von oben einfach faustgroße Steine nach unten geschmissen wurden. Die sehen gar nicht, was sie machen." Es werde zwar versucht, regelmäßig lose Steine abzulesen. Aber manche Menschen würden die Steine selbst aus Mauern herausbrechen. "Das ist eine völlige Unvernunft, das muss man einfach sagen."
Wolfsschlucht - beliebter Wanderweg
Der Weg um die Wolfsschlucht ist sehr frequentiert. Auch gestern seien sehr viele Ausflugsgäste unterwegs gewesen, sagt der Bürgermeister. Zum Felsengebiet gehört laut Liebing eine Treppe und ein Weg, den man runter- oder raufgehen kann. Unten geht's am Fluss Zschopau entlang. Der Rundweg sei sehr beliebt, weil er sehr schöne Aussichten habe, so Liebing.
MDR (nok, klw)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten aus dem Regionalstudio Chemnitz | 27. Dezember 2024 | 10:30 Uhr