Insolvenz Real gibt Märkte in Mitteldeutschland auf
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21. November 2023, 16:38 Uhr
Mehrere Real-Märkte in Mitteldeutschland schließen: Betroffen sind Standorte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Andere Filialen werden von der Konkurrenz übernommen.
- Einige Real-Märkte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen müssen schließen.
- Real hatte im September einen Insolvenzantrag in Eigenverantwortung gestellt.
- Die Kette hatte in den letzten Jahren mehrfach den Besitzer gewechselt.
Die angeschlagene Supermarktkette Real steht vor dem Aus. Das Unternehmen gibt nach eigenen Angaben 18 Filialen an Wettbewerber ab und will die verbliebenen 45 Märkte bis Ende März 2024 schließen. Auch Märkte in Mitteldeutschland sind von Schließungen betroffen.
In Sachsen werden nach Betreiberangaben die Märkte in Riesa und Heidenau schließen. Für die beiden Standorte hatte sich demnach keine Käufer gefunden. Diese Märkte sollen bis 31. März 2024 ihren Betrieb aufrechterhalten und danach dicht gemacht werden.
Keine Märkte mehr in Gotha und Weimar-Süßenborn
In Thüringen trifft es die Real-Märkte in Gotha und Weimar-Süßenborn. Wie das Unternehmen mitteilte, hat sich in Thüringen einzig für den Standort in Erfurt ein Interessent gefunden. Die Filiale solle an die Rewe-Gruppe übergeben werden. Dem müsse allerdings das Kartellamt noch zustimmen.
Keine Standorte mehr in Halle-Neustadt und Peißen
Schlechte Nachrichten gibt es auch für die Real-Märkte in Halle-Neustadt und Peißen. Die beiden sachsen-anhaltischen Standorte konnten nicht gerettet werden und müssen schließen.
Die SB-Warenhauskette "Mein Real" hatte im September einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Davon seien mehr als 5.000 Beschäftige in über 60 Märkten sowie der Zentrale in Mönchengladbach betroffen, hieß es seinerzeit. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sollte es ermöglichen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von Standorten zu führen.
Nach Aussagen des Vorsitzenden der Geschäftsführung der real GmbH, Bojan Luncer, ist mit der Übertragung von 18 Real-Märkten eine langfristige Perspektive für 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesichert. Trotz "intensiver Bemühungen" sei die Schließung von Märkten jedoch "unvermeidlich". Mit dem Betriebsrat würden Gespräche mit dem Ziel geführt, einen Interessenausgleich und Sozialplan abzuschließen.
Eigentümer kaufte Filialen wieder zurück
Eigentümer der Kette ist der Finanzinvestor SCP. Er hatte das Unternehmen im Juni 2022 zunächst abgegeben, im Mai 2023 angesichts einer "kritischen wirtschaftlichen Verfassung" aber wieder zurückerworben. SCP hatte die Real-Kette mit ihren damals 276 Märkten 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Kaufland, Edeka, Globus und Rewe sicherten sich eine große Zahl der attraktivsten Filialen.
dpa, MDR (lik)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN – Das Sachsenradio | 21. November 2023 | 12:00 Uhr