Studie Wieder mehr Start-up-Gründungen in Mitteldeutschland
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12. Juli 2023, 05:00 Uhr
Durch die Corona-Pandemie, die Energiekrise und die Inflation ist auch die Start-up-Szene in die Krise gerutscht. Jetzt zeigt aber eine Studie, dass im vergangenen halben Jahr in Deutschland fast 1.300 Start-ups gegründet wurden. Und der Trend geht auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nach oben.
- In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben sich im letzten halben Jahr 67 neue Start-ups gegründet.
- Die meisten Start-ups wurden in den Universitätsstädten Leipzig und Dresden gegründet.
- Die Start-up-Branche hat mit Fachkräftemangel und mit geringer Investitionsbereitschaft zu kämpfen.
67 neue Start-ups und das innerhalb eines halben Jahres allein in Mitteldeutschland. Das zeigt eine Studie, die der Bundesverband Deutsche Start-ups nun vorgestellt hat.
Die Szene sei im Aufwind, auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, sagt Jannis Gilde, der in dem Verband für Forschung zuständig ist: "Was Mitteldeutschland auszeichnet, ist die Stärke an Universitätsstandorten, also Dresden, Leipzig, Jena. Da sind Orte, an denen potenzielle Gründerinnen und Gründer eine Basis haben, um Unternehmen aufzubauen."
Die mitteldeutsche Start-up-Szene hat ihre Zentren in Leipzig und Dresden. In diesen beiden Städten gründeten sich im letzten halben Jahr 36 der insgesamt 67 neu gegründeten Start-ups Mitteldeutschlands.
80 bis 90 Prozent der Start-ups scheitern
Die Zunahme lässt sich als Erfolg werten, wenngleich einzuschränken ist: Die Studie sagt nichts darüber aus, wie viele Start-ups es tatsächlich auch schaffen.
Jannis Gilde geht davon aus, dass ein großer Teil der neuen Firmen wieder verschwindet: "Es gibt Schätzungen, die davon ausgehen, dass zwischen 80 und 90 Prozent dieser Unternehmen scheitern. Man muss sich da fragen, was scheitern bedeutet, aber nur ein ganz kleiner Teil wird wirklich zu ganz großen Unternehmen."
Vor allem in der Tourismusbranche seien nun wieder besonders viele Neugründungen zu verzeichnen, heißt es in der Studie. Dagegen schwächeln die Start-ups weiterhin in der einst so erfolgreichen Branche Kryptowährung.
Mut zur Investition in Krisenzeiten geringer
Die Herausforderungen in der Start-up-Szene seien insgesamt aber nicht anders als in der gesamten Wirtschaft, sagt Eric Weber, der Chef des Leipziger Start-up-Netzwerkes Spinlab. Und die Herausforderungen seien: Fachkräfte und der Mut zu Investitionen. Genau das habe in den letzten ein, zwei Jahren deutschlandweit gefehlt: "Die letzten Jahre waren stark geprägt von diversen Krisen. Ich hoffe, das jetzt so interpretieren zu können, dass die Stimmung insgesamt wieder aufhellt und mehr Leute sich entscheiden, selbstständig tätig werden zu wollen", sagt Weber.
Im Vergleich mit anderen Regionen in der Bundesrepublik kann die Zahl der neuen Start-ups in Dresden und Leipzig jedoch nicht mithalten. Vor allem Berlin, München und Hamburg liegen da ganz vorn. In Berlin zum Beispiel wurden im vergangenen halben Jahr 262 neue Start-ups gegründet. Das sind, berücksichtigt man die Einwohnerzahl, mehr als doppelt so viele wie zum Beispiel in Leipzig.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 12. Juli 2023 | 06:00 Uhr
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