Flugbegleiter der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation UFO haben sich bei einem Streik zu einer Kundgebung vor dem Terminal am Münchner Flughafen versammelt.
Die Kabinengewerkschaft Ufo hat die rund 19.000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa und der Tochter Cityline zum Ausstand aufgerufen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Balk

Nach Verdi-Tarifstreit Ufo ruft Flugbegleiter zu Streik bei Lufthansa auf

09. März 2024, 20:59 Uhr

Reisende müssen kommende Woche erneut mit Einschränkungen rechnen. Bei der Lufthansa steht der nächste Streik bevor. Am Dienstag wird am Flughafen Frankfurt am Main die Arbeit niedergelegt, am Mittwoch folgt München. Von dem zweitägigen Streik dürften mehrere Hundert Flüge und Zehntausend Passagiere betroffen sein. In dieser Woche legte bereits das Bodenpersonal den Passagierverkehr der Lufthansa in weiten Teilen lahm.

Die Kabinengewerkschaft Ufo hat die rund 19.000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa und der Regionaltochter Cityline zum Ausstand aufgerufen. Wie Ufo am Samstagabend mitteilte, sollen am Dienstag alle Abflüge von Frankfurt am Main und am Mittwoch alle Abflüge von München - jeweils von vier bis 23 Uhr - bestreikt werden.

Die Flugbegleiter der Kerngesellschaft und der Regionaltochter Lufthansa Cityline hatten zuvor in getrennten Urabstimmungen mit jeweils mehr als 96 Prozent für den Streik gestimmt. Ufo fordert für die Beschäftigten unter anderem 15 Prozent mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro sowie höhere Zulagen.

Ufo fordert Teilhabe an Gewinn

Die Gewerkschaft kritisierte, dass die Fluggesellschaft bisher in 15 Verhandlungsrunden noch kein akzeptables Angebot vorgelegt habe. Lufthansa habe erst am Donnerstag ein Rekordergebnis verkündet. Der Konzern habe fast 1,7 Milliarden Euro Nettogewinn, betonte Ufo. Das sei das drittbeste Ergebnis der Konzerngeschichte.

"Die Kabine muss nun auch an diesem Erfolg beteiligt werden und die Zugeständnisse, die während der Corona-Krise gemacht wurden, müssen ausreichend kompensiert werden", sagte Ufo-Vorstandsvorsitzender Joachim Vázquez Bürger.

Verdi-Streik bei der Lufthansa

In dieser Woche legte bereits das von Verdi organisierte Bodenpersonal mit seiner mittlerweile fünften Warnstreikwelle den Passagierverkehr der Lufthansa in weiten Teilen lahm. Die letzten Auswirkungen des mehr als zwei Tage langen Ausstands waren noch am Samstagmorgen mit einigen Flugausfällen und Verspätungen zu spüren.

Die 1992 gegründete Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (Ufo) vertritt als Spartengewerkschaft ausschließlich Flugbegleiter vorrangig bei Condor und im Lufthansa-Konzern. In einzelnen Flugbetrieben konkurriert sie scharf mit der DGB-Gewerkschaft Verdi, die ebenfalls das fliegende Personal organisieren will.

Im Nach-Corona-Jahr 2022 verzichtete Ufo als einzige Gewerkschaft im Lufthansa-Konzern auf Arbeitskampfmaßnahmen. Im Tarifabschluss wurden vor allem die unteren Lohngruppen angehoben, während die Inflationsausgleichsprämie auf die jetzt laufende Tarifrunde vertagt wurde. 

dpa, AFP (lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 09. März 2024 | 20:05 Uhr

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