Flugverkehr durch zwei parallele Streiks beeinträchtigt

05. März 2024, 18:35 Uhr

Verschärfung der Lage: Parallel zum Ausstand des Lufthansa-Bodenpersonals ruft die Gewerkschaft Verdi die Luftsicherheitskräfte in Frankfurt und Hamburg am Donnerstag zum Streik auf. Ein Zutritt von Passagieren zu den Flughäfen ist fragwürdig.

Die Gewerkschaft Verdi verschärft den geplanten Warnstreik im Luftverkehr. Parallel zum Ausstand des Lufthansa-Bodenpersonals ruft die Gewerkschaft nach eigenen Angaben für Donnerstag auch die Luftsicherheitskräfte in Frankfurt und Hamburg zur Arbeitsniederlegung auf. An beiden Flughäfen soll es einen ganztägigen Arbeitskampf in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen geben.

Damit können Passagiere diese Flughäfen voraussichtlich nicht von außen betreten. Die Beschäftigten sind bei Privatunternehmen angestellt, die im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich kontrollieren. 

Nach Angaben der Gewerkschaft will man den Arbeitgebern signalisieren, dass das bisherige Angebot verbessert werden muss. In den bisher fünf Tarifverhandlungsrunden mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) sei bislang keine Einigung auf höhere Löhne für die Beschäftigten der Branche gelungen. Die Gespräche gingen am 20. März weiter.

Verdi droht mit Streik-Ausweitung

"Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein verbessertes, aber weiter unzureichendes Angebot vorgelegt", sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. "So kommen wir nicht zueinander." Diesmal setze man nur Nadelstiche, aber ein Ausweiten der Streikmaßnahmen sei nicht ausgeschlossen.

Am 1. Februar hatte ein eintägiger Streik beim Sicherheitspersonal den Betrieb an elf deutschen Airports weitgehend lahmgelegt. Rund 200.000 Fluggäste waren betroffen. Arbeitskämpfe beim Luftsicherheitspersonal haben große Auswirkungen, da dann Kontrollen von Fluggästen, Personen, Waren und Fracht meist ausfallen.

Bislang fünf ergebnislose Verhandlungsrunden

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Mitarbeitern privater Sicherheitsdienstleister. Im Bundesland Bayern sind diese Kräfte im Öffentlichen Dienst angestellt, für den ein anderer Tarifvertrag gilt und dort folglich auch nicht gestreikt wird. 

In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.  

Lufthansa-Bodenpersonal streikt am Donnerstag und Freitag

Der Arbeitskampf bei den Sicherheitskräften läuft parallel zu Streiks beim Bodenpersonal der Lufthansa. Hier hatte Verdi bereits für Donnerstag und Freitag zum Ausstand aufgerufen.

Die Lufthansa rechnet während des zweitägigen Warnstreiks ihres Bodenpersonals mit massiven Flugausfällen vor allem an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München. Am Donnerstag und am Freitag werden jeweils rund 1.000 Flüge ausfallen und jeweils rund 100.000 Passagiere betroffen sein, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Die Airline bemühe sich, 10 bis 20 Prozent des ursprünglichen Flugplans darzustellen. In den Flugplänen seien die Streichungen bereits berücksichtigt.

dpa/REUTERS (lik)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 05. März 2024 | 17:00 Uhr

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