Bilanz Energieverbrauch deutlich gesunken
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04. Juni 2024, 11:32 Uhr
Der Energieverbrauch in Deutschland ist erneut zurückgegangen. Das zeigen vorläufige Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Als Hauptgründe sehen die Statistiker die schwache Konjunktur, die milde Witterung und die hohen Energiepreise.
- Den größten Anteil am Energieverbrauch hat noch immer Erdgas.
- Stein- und Braunkohle verzeichnen starken Rückgang.
- 6,6 Prozent weniger CO2-Emissionen
Der Energieverbrauch in Deutschland ist in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) sank der inländische Primärenergieverbrauch im ersten Quartal um 4,6 Prozent auf auf 3.030 Petajoule. Diese Menge entspricht 842 Terawattstunden.
Wer ist die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen? Bei der AGEB handelt es sich um einen Verein, dem unter anderem der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft und das Institut der deutschen Wirtschaft Köln angehören. Auf Daten der AGEB greifen etwa das Bundswirtschaftsministerium zurück und das Statistische Bundesamt zurück.
Als Hauptgründe für den Rückgang sehen die Energiestatistiker die verhaltene Konjunktur, die milde Witterung, hohe Energiepreise sowie die gestiegenen Kosten für CO2-Emissionen im nationalen Emissionshandel. Verbrauchssteigernd hätten sich die kontinuierlich wachsende Bevölkerung und der Schalttag am 29. Februar ausgewirkt.
Höchster Verbrauch noch immer bei Erdgas
Den größten Anteil am Primärenergieverbrauch von Januar bis März hatte Erdgas mit 31,8 Prozent. Es folgten Mineralöl (30,5 Prozent) und erneuerbare Energien (21,2 Prozent).
Steinkohle kam auf 7,8 Prozent, Braunkohle auf 7,1 Prozent. Der Verbrauch an Steinkohle habe in den ersten drei Monaten insgesamt um knapp 21 Prozent abgenommen, so die AGEB. Der Verbrauch von Braunkohle ging um gut 19 Prozent zurück.
Zunahme bei erneuerbaren Energien
Aus erneuerbaren Energiequellen stammte im ersten Quartal 2,9 Prozent mehr Energie als noch vor einem Jahr. "Diese Entwicklung beruht insbesondere auf einer Zunahme der Stromproduktion aus Wasserkraft, Photovoltaik und vor allem der Windenergie", hieß es.
Nach der Abschaltung der drei letzten Atomkraftwerke Mitte April 2023 habe Kernenergie keine Beiträge mehr zur inländischen Energieversorgung geleistet.
Die Statistiker sprachen von "deutlich erkennbaren Veränderungen in der Struktur des Energieverbrauchs". Insbesondere der weitere Rückgang des Kohleeinsatzes dürfte zu einer Senkung der CO2-Emissionen um etwa 6,6 Prozent oder 12 Millionen Tonnen geführt haben.
dpa (amu)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL - Das Nachrichtenradio | 04. Juni 2024 | 09:00 Uhr