Strommarkt
Mit der Strommarktreform sollen unter anderem die Strompreise stabiler werden. Bildrechte: IMAGO/Panama Pictures

Energiepolitik Neue EU-Strommarktreform soll für stabilere Strompreise sorgen

21. Mai 2024, 18:47 Uhr

Der EU-Ministerrat hat die Pläne für die Reform des europäischen Strommarkts abschließend angenommen. Damit sollen etwa die Strompreise stabiler und der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Sowohl für Erzeuger als auch für Verbraucher gibt es Neuerungen. So sollen sogenannte Differenzverträge den Erzeugern einen Mindestpreis garantieren, wenn sie in erneuerbare Energien investieren. Verbraucher erhalten mehr Optionen und sollen besser geschützt werden.

Verbraucher in der Europäischen Union sollen künftig besser vor ausufernden Strompreisen geschützt sein. Der Ministerrat nahm am Dienstag in Brüssel Pläne für die Reform des europäischen Strommarkts abschließend an, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Neben stabileren Preisen soll auch der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Belgiens Energieministerin Tinne Van der Straeten bezeichnete den Tag als "Meilenstein der EU". Mit der Reform stärke man die Verbraucher, gewährleiste Versorgungssicherheit und ebne den Weg für einen stabileren und nachhaltigen Energiemarkt.

Bereits Ende vergangenen Jahres hatten sich die EU-Staaten mit dem Europaparlament auf die Neuerungen geeinigt, Grundlage war ein Gesetzesvorschlag der EU-Kommission. Die Reform ziele darauf ab, den Strommarkt "stabiler, erschwinglicher und nachhaltiger" zu machen, hieß es damals vom EU-Parlament.

Anreize für die heimische Erzeugung von sauberem Strom

Im Mittelpunkt der Reform stehen neue langfristige Verträge zwischen Regierungen und Stromerzeugern, sogenannte Differenzverträge. Damit garantieren die Staaten den Stromerzeugern einen Mindestpreis für Strom, wenn sie neue Investitionen in erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft sowie in Kernkraft tätigen. Fällt der Marktpreis unter einen vereinbarten Preis, springt der Staat ein und gleicht die Differenz aus. Liegt der Preis höher, geht der Überschuss an den Staat. Auf diese Weise sollen Anreize für die heimische Erzeugung von sauberem Strom geschaffen werden.

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Strom-Masten der Westküstenleitung in Norddeutschland neben dem Tennet-Umspannwerk Klixbüll-Süd: Angestrahlt in den Farben Rot, Grün und Gelb für einen Festakt zur Inbetriebnahme am 4. November 2022
Strom-Masten der Westküstenleitung in Norddeutschland neben dem Tennet-Umspannwerk Klixbüll-Süd: Angestrahlt in den Farben Rot, Grün und Gelb für einen Festakt zur Inbetriebnahme am 4. November 2022 Bildrechte: picture alliance/dpa | Christian Charisius

Verbraucher erhalten mehr Optionen

Auch für Verbraucher ändert sich einiges. Sie sollen künftig sowohl ein Recht auf Festpreisverträge als auch auf Verträge mit dynamischen Preisen haben. So könnten Verbraucher sich sowohl für sichere, langfristige Preise als auch für Verträge mit sich verändernden Preisen entscheiden, wenn sie Preisschwankungen ausnutzen wollen - etwa um Strom zu nutzen, wenn er billiger ist für das Aufladen von Elektroautos oder für Wärmepumpen. Weiterhin sollen Anbieter die Vertragsbedingungen nicht einseitig ändern dürfen. Auch sollen die Länder den Versorgern verbieten, die Stromzufuhr für schutzbedürftige Kunden zu kappen. Im Falle einer Strompreiskrise sollen die Preise für schutzbedürftige Kunden weiter gesenkt werden können.

Wegen extrem gestiegener Strompreise im Jahr 2022 waren Rufe nach einer Reform des europäischen Strommarktes laut geworden. Grund waren unter anderem explodierende Gaspreise wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Auch machte sich bemerkbar, dass zeitweise rund die Hälfte der französischen Atomkraftwerke ausfiel.

dpa (mze)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 21. Mai 2024 | 13:30 Uhr

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