Alice Weidel, AfD-Bundesvorsitzende, nimmt am Bundesparteitag ihrer Partei teil. 2 min
Audio: AfD-Bundesparteitag stellt Alice Weidel als Kanzlerkandidatin auf Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert
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Weidel erhält Zustimmung von allen 600 Delegierten

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Parteitag in Riesa AfD-Bundesparteitag kürt Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin

11. Januar 2025, 20:36 Uhr

Die AfD hat Alice Weidel als Kanzlerkandidatin aufgestellt. Beim Parteitag in Riesa stimmten die 600 Delegierten für die Ko-Parteichefin. Die AfD zieht erstmals mit einer eigenen Kanzlerkandidatur in den Bundestagswahlkampf.

Der AfD-Bundesparteitag in Riesa hat die Partei-Ko- und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel einstimmig und unter donnerndem Applaus zur Kanzlerkandidatin gewählt. Der AfD-Ko-Vorsitzende Tino Chrupalla sagte: "Sie ist die zukünftige Kanzlerin." Ziel sei die Übernahme der Regierungsverantwortung nach der Bundestagswahl. Weidels Wahl erfolgte per Akklamation durch Aufstehen. Eine Abstimmung mit Auszählung der Stimmen gab es nicht.

Weidel will Rückkehr zu russischem Gas und "Remigration"

In ihrer Rede skizzierte Weidel ihre Pläne, welche Maßnahmen sie in den ersten 100 Tagen nach einer Regierungsübernahme umsetzen wolle. Darin versprach sie für diesen Fall auch, dass Deutschland wieder russisches Gas aus der Nordstream-Pipeline durch die Ostsee beziehen werde. Zudem kündigte sie an, eine Regierung unter ihrer Beteiligung werde "alle Windräder niederreißen". Auch werde eine AfD-Regierung funktionsfähige Kernkraftwerke wieder ans Netz nehmen. Für Kohlekraftwerke forderte sie längere Laufzeiten.

Weidel erklärte, dass mit einer AfD in Regierungsverantwortung die deutschen Grenzen "dicht" gemacht und "Rückführungen in großem Stil" geben würden. Dabei machte sie sich ausdrücklich auch den umstrittenen Begriff "Remigration" zu eigen: "Wenn es dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben Remigration", sagte sie unter dem Jubel der Delegierten.

Erste AfD-Kanzlerkandidatur

Mit der 45-jährigen Weidel kürte die AfD erstmals in ihrer Geschichte eine eigene Kanzlerkandidatin für eine Bundestagswahl. Die Partei zieht damit die Konsequenz aus ihrem Erstarken in den bisherigen Umfragen. In den Erhebungen rangiert die AfD derzeit auf Platz zwei hinter der Union. Die Partei will damit nach eigenen Angaben auch einen Regierungsanspruch formulieren.

Volkswirtin und scharfzüngige Rednerin

Weidel ist seit Jahren eines der bekanntesten Gesichter der AfD. Im Plenum des Bundestags machte sich die promovierte Volkswirtin als scharfzüngige Rednerin einen Namen. Bei früheren Bundestagswahlen hatte die AfD auf die Aufstellung eines eigenen Kanzlerkandidaten verzichtet. Weidel war aber bereits 2017 und 2021 Teil eines Spitzenkandidaten-Duos für Bundestagswahlen.

Der AfD-Parteitag in Riesa hatte am Samstagmittag mit rund zweistündiger Verspätung begonnen. Grund waren Proteste und Blockaden rund um den Veranstaltungsort.

dpa/AFD (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 11. Januar 2025 | 15:00 Uhr

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