Sechs Menschen getötet Magdeburg-Täter darf nicht mehr als Arzt arbeiten
Hauptinhalt
11. Januar 2025, 13:09 Uhr
Nach dem Anschlag in Magdeburg darf der Täter nicht mehr als Arzt arbeiten. Er arbeitete vor der Tat als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, unter anderem im Maßregelvollzug in Bernburg. Die Klinik hat ihm kurz nach dem Anschlag fristlos gekündigt. Vorerst ruht seine Approbation als Arzt jedoch nur.
- Der Magdeburg-Attentäter darf nicht mehr als Arzt arbeiten.
- Die Salus gGmbH, bei der Taleb A. zuletzt in Bernburg gearbeitet hatte, hat ihm nach dem Anschlag fristlos gekündigt.
- Er wurde außerdem in ein Gefängnis in Dresden verlegt, damit er in Haft keine Menschen trifft, die er kennt.
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg darf der Attentäter nicht mehr als Arzt arbeiten. Wie das Sozialministerium am Freitagnachmittag im Sozialausschuss des Landtages bekannt gab, hat das zuständige Landesprüfungsamt am Vortag ein Ruhen der Approbation des Attentäters beschieden.
Grund für die Entscheidung sind demnach der Anschlag und die damit verbundenen Ermittlungen gegen den Mann. Eine endgültige Aberkennung seiner Approbation als Arzt könne erfolgen, sobald er verurteilt sei.
Grimm-Benne: Täter wurde fristlos gekündigt
Darüber hinaus verkündete Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) in der Sitzung, dass dem Attentäter am 23. Dezember 2024 von seinem Arbeitgeber, der Salus gGmbH, fristlos gekündigt worden ist. In der Folge des Anschlages und der Inhaftierung könne Taleb A. seiner Arbeit nicht mehr nachkommen, was die fristlose Kündigung arbeitsrechtlich möglich gemacht habe.
Die Linken im Landtag hatten die Auskunft zum Beschäftigungsverhältnis sowie zum Stand der Approbation beantragt. Wie Antragstellerin und Ausschussmitglied Nicole Anger MDR SACHSEN-ANHALT sagte, seien die fristlose Kündigung sowie das Ruhen der Approbation die richtigen Schritte.
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Sechs Menschen getötet
Taleb A. wurde Anfang des Jahres von der JVA Burg nach Dresden verlegt. Damit soll laut den Behörden vermieden werden, dass der Täter auf Menschen trifft, die er kennt. Er arbeitete zuvor in der Salus-Klinik in Bernburg im Salzlandkreis als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und war seit 2020 im Maßregelvollzug für suchtkranke Menschen beschäftigt.
Kurz vor Weihnachten war der 50-Jährige mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Insgesamt sind sechs Menschen gestorben, ein neunjähriger Junge sowie fünf erwachsene Personen im Alter von 45 bis 75 Jahren. Zudem gab es knapp 300 Verletzte. Er war vor Ort von der Polizei festgenommen worden.
MDR (Engin Haupt, Tatiana Gropius, Julia Heundorf) | Erstmals veröffentlicht am 10.01.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. Januar 2025 | 06:00 Uhr