Bundestagswahl BSW erhielt 2024 mehr Großspenden als CDU und CSU
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04. Januar 2025, 18:58 Uhr
Im vergangenen Jahr hat keine Partei mehr Geld durch Großspenden eingenommen als das neugegründete Bündnis Sahra Wagenknecht. Das geht aus einer Veröffentlichung des Bundestags hervor. Zudem nahm die Union mit sechs Millionen Euro gut zehnmal so viel ein wie die SPD.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat im vergangenen Jahr so viel Geld durch Großspenden eingenommen wie keine andere Partei. Das geht aus einer Veröffentlichung des Bundestags hervor. Demnach erhielt das BSW Großspenden in Höhe von 6,4 Millionen Euro, darunter eine Einzelspende in Höhe von knapp vier Millionen Euro. Zuvor hatte der selbe Unterstützer der Partei bereits 990.000 Euro überwiesen.
Union lässt SPD weit hinter sich
CDU und CSU nahmen zusammen fast sechs Millionen Euro ein, die SPD kam nur auf 550.000. Unter den ehemaligen Ampel-Parteien belegte die FDP mit Großspenden von 2,77 Millionen Euro den ersten Platz, gefolgt von den Grünen, die rund 957.000 Euro einnahmen. Die Linke erhielt eine einzige Großspende in Höhe von knapp 68.000 Euro, die AfD ging bislang als einzige große Bundestagspartei leer aus. Insgesamt steuern alle Parteien wenige Wochen vor der Bundestagswahl auf einem Spendenrekord zu.
Deutlich wird jedoch, dass vor allem Union und FDP nach dem Ampel-Aus Anfang November stark von Großspenden profitierten, während das BSW nahezu leer ausging. Hält diese Dynamik bis zur Wahl am 23. Februar an, dann wird die Union noch am BSW vorbeiziehen.
Grenze für Großspenden auf 35.000 Euro abgesenkt
Politische Parteien finanzieren sich in Deutschland vor allem durch Mitgliedsbeiträge, Geld vom Staat und Spenden. Als Großspenden gelten derzeit Summen ab 35.000 Euro. Bis März vergangenen Jahres lag die Schwelle noch bei 50.000 Euro. Beträge die diese Grenze überschreiten müssen die Parteien umgehend der Bundestagspräsidentin melden, die diese Angaben dann zeitnah veröffentlicht. Die aktuellen Zahlen sind damit nur bedingt mit den Vorjahren vergleichbar, da alle Spenden unter 50.000 Euro in der Vergangenheit lediglich in den Rechenschaftsberichten der Parteien erfasst wurden.
dpa(mbe)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 04. Januar 2025 | 10:00 Uhr