Ugaas Ziad, Praktikant bei der Firma «Kühner Wärmetauscher», arbeitet am 21.08.2017 in Korntal-Münchingen (Baden-Württemberg) in der Produktion der Firma an einem Wärmetauscher. Ugaas ist Flüchtling und kam aus Somalia nach Deutschland.
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Bericht OECD zieht positive Bilanz bei Integration von Eingewanderten in Deutschland

04. Juli 2024, 13:31 Uhr

Die OECD hat in einem aktuellen Bericht eine positive Bilanz bei Eingewanderten in Deutschland gezogen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erklärte, bei der Erwerbstätigkeit von Migranten sei 2022 eine Quote von 70 Prozent erreicht worden. Das sei deutlich mehr als in den meisten anderen EU-Ländern. Ein Grund dafür sei die umfassende Sprachförderung. Herausfordernd bleibe die Integration von Frauen mit Kindern und Eingewanderten mit niedrigem Bildungsniveau.

Die Integration von Eingewanderten und ihren Nachkommen ist in Deutschland einer aktuellen Studie zufolge im internationalen Vergleich auf einem guten Weg. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in ihrem Bericht veröffentlichte, hat Deutschland in den vergangenen beiden Jahrzehnten "erheblich in Integration investiert, und diese Bemühungen scheinen sich gelohnt zu haben."

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Gute Indikatoren seien etwa die Lebensbedingungen, der Anteil der Erwerbstätigen oder das Sprachniveau nach fünf Jahren im Land. So habe diese Bevölkerungsgruppe 2022 eine Erwerbstätigenquote von 70 Prozent erreicht. Die Quote liege deutlich höher als in den meisten anderen EU-Vergleichsländern. Grund sei demnach eine umfassende Sprachförderung.

Laut den Studienmachern haben sich die Sprachkenntnisse Eingewanderter in Deutschland stärker verbessert als in den meisten EU-Ländern. Demnach sprächen nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland mehr als vier Fünftel der Eingewanderten mit ursprünglich mittlerem Sprachniveau fließend Deutsch.

Frauen mit Kindern und Geringqualifizierte weniger integriert

Eine Herausforderung bleibt die Integration von Frauen mit kleinen Kindern und Geringqualifizierten – also Eingewanderten mit einem niedrigen Bildungsniveau, das höchstens einer Grundschulbildung entspricht. In Deutschland betrifft das mehr als ein Sechstel der Einwanderungsbevölkerung. Nur ein Viertel dieser Gruppe erreiche nach mindestens fünf Jahren Aufenthalt ein fortgeschrittenes Deutschniveau.

Die OECD bemängelte, dass Deutschland bei der Weiterqualifikation dieser Menschen im Vergleich zu anderen OECD-Staaten zurückbleibe. Dagegen seien die Erwerbstätigenquoten von Einwanderern mit einem Abschluss der Sekundarstufe I mit der Erwerbstätigkeit von Inländern zu vergleichen. In Deutschland geborene Kinder von Einwanderern erzielten außerdem bessere Bildungsergebnisse als in den meisten anderen Ländern.

Kommen Kinder und Jugendliche allerdings erst im Schulalter nach Deutschland, sind dem Bericht zufolge ihre Schulleistungen im Vergleich unterdurchschnittlich. Der bereits bestehende Leistungsabstand zu den im Inland geborenen Schülern habe sich in den vergangenen Jahren weiter vergrößert.

Eine weitere Hürde für eine gelungene Integration ist der OECD zufolge Diskriminierung. Ein Fünftel der Eingewanderten aus Nicht-EU-Ländern fühlte sich in Deutschland diskriminiert. Die soziale Integration gelinge in Deutschland aber besser. Der Anteil der Migrantinnen und Migranten, die in relativer Armut lebten, sei geringer als in den meisten anderen Hauptzielländern.

AFP, KNA (lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 04. Juli 2024 | 12:00 Uhr

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