Kampf um Braunkohle-Tagebau Letzte Aktivisten verlassen Tunnel in Lützerath

16. Januar 2023, 14:07 Uhr

Fünf Tage nach Beginn der Räumung von Lützerath durch die Polizei haben die beiden letzten Protestierenden ihren Tunnel unter der Siedlung verlassen. Einem "Spiegel"-Bericht zufolge holte sich der Energiekonzern RWE Hilfe dafür aus der Schweiz.

Die beiden letzten noch in Lützerath verbliebenen Aktivisten haben ihren selbst gegrabenen unterirdischen Tunnel am Montag verlassen. Das melden die Nachrichtenagenturen dpa und AFP unter Berufung auf ihre Reporter. Der Tunnel befindet sich in der ehemaligen Siedlung, die in den vergangenen Tagen bereits durch einen Großeinsatz der Polizei geräumt worden war. Die beiden Aktivisten hatten tagelang aus Protest in dem Tunnel ausgeharrt.

Bericht: Schweizer Verhandlungsexperten eingetroffen

Nach der Räumung war die Werksfeuerwehr des Energiekonzerns RWE für den Kontakt und die Bergung der beiden Aktivisten zuständig. Laut dem Magazin "Spiegel" hatte RWE nach vergeblichen Verhandlungen offenbar professionelle Hilfe aus dem Ausland besorgt und ein Unternehmen aus der Schweiz mit der Verhandlungsführung beauftragt. Das Team war demnach dann am Montag vor Ort eingetroffen.

Lützerath soll einer Erweiterung des von RWE betriebenen Braunkohletagebaus Garzweiler weichen und abgerissen werden. In den vergangenen Tagen hatte die Polizei den Ort, in dem sich mehrere hundert Aktivisten aufgehalten und teils verschanzt hatten, mit einem Großaufgebot geräumt.

Protestaktionen gehen weiter

Die Proteste gegen den Braunkohle-Abbau im rheinischen Revier gingen auch nach der Räumung weiter. Wie RWE mitteilte, hielten Demonstranten im 20 Kilometer entfernten Tagebau Hambach seit dem Morgen einen Schaufelradbagger besetzt. Zudem seilten sich Klimaaktivisten von einer Autobahnbrücke bei Lützerath ab.

AFP/dpa/epd (kkö)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 16. Januar 2023 | 14:00 Uhr

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