Große Sommerhitze und Trockenheit führt zu Hitzestress an den Bäumen im Wald, begünstigt den Schädlingsbefall und bedrohen den Fortbestand der Bäum
Sonne tut nicht immer gut. Bereits im heißen Sommer 2018 registrierte das Robert Koch-Institut 8.700 hitzebedingte Sterbefälle. Bildrechte: IMAGO / Gottfried Czepluch

Klimawandel Gesundheitsminister Lauterbach kündigt Hitzeschutzplan für Deutschland an

13. Juni 2023, 18:09 Uhr

Deutschland ist auf Hitzewellen nur bedingt vorbereitet. Es gibt bislang kaum Notfallpläne. Nun reagiert Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf Forderungen aus der Ärzteschaft und will einen Hitzeschutzplan erarbeiten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will einen Hitzeschutzplan für Deutschland erarbeiten. Er werde dazu in der kommenden Woche Vertreter der Ärzteschaft, der Pflege und des Gesundheitswesens einladen, sagte Lauterbach am Dienstag in Berlin.

Er wolle sich an Frankreich orientieren, wo je nach Schwere einer Hitzewelle im ganzen Land Schutzmaßnahmen ausgelöst werden. Diese reichen von Kälteräumen über Hitzeaktionspläne für Pflegeeinrichtungen und Kliniken bis zu Anrufen bei alten Menschen, damit sie regelmäßig trinken. Für die Umsetzung wären in Deutschland Länder und Kommunen verantwortlich.

Karl Lauterbach
Gesundheitsminister Karl Lauterbach Bildrechte: IMAGO / Chris Emil Janßen

Bundesärztekammer fordert gesetzliche Verankerung für Hitzeschutz

Lauterbach reagierte damit auf Forderungen aus der Ärzteschaft und der Pflege sowie der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), die an diesem Mittwoch mit einem Hitzeaktionstag auf die mangelnden Vorkehrungen in Deutschland aufmerksam machen.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, forderte, den gesundheitlichen Hitzeschutz als Pflichtaufgabe gesetzlich zu verankern und in die Planungen das Gesundheitswesen einzubeziehen. Er sagte, im vergangenen Jahr seien 4.500 Menschen wegen großer Hitze gestorben. Besonders gefährdet seien Kinder, alte Menschen und chronisch Kranke.

Nur wenige Kommunen und Einrichtungen haben Hitzeschutzpläne

Hitze stellt derzeit das größte klimawandelbedingte Gesundheitsrisiko für Menschen in Deutschland dar. Bereits im heißen Sommer 2018 registrierte das Robert Koch-Institut 8.700 hitzebedingte Sterbefälle. Dennoch haben nur wenige Kommunen und Einrichtungen bereits Hitzeschutzpläne. Der KLUG-Vorsitzende Martin Herrmann nannte als wichtigste Aufgabe einen gesetzlichen Rahmen für den Hitzeschutz auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.

epd (mze)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 13. Juni 2023 | 16:00 Uhr

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