Landtagswahl 2024 Wagenknecht will Katja Wolf als Thüringer Ministerpräsidentin - Wolf: "Hürde, die ich nicht scheue"
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08. Juli 2024, 17:59 Uhr
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht will mit der ehemaligen Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf die Ministerpräsidentin in Thüringen stellen. Für das Vorhaben setzt sie auch auf die CDU. Wolf selber traut sich das Amt zu.
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht will mit der ehemaligen Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf die Ministerpräsidentin in Thüringen stellen. Das sagte Wagenknecht in einem Interview der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft, das in der "Magdeburger Volksstimme" veröffentlicht wurde.
Das ist eine Hürde, die ich nicht scheue.
Katja Wolf (BSW) traut sich das Amt der Ministerpräsidentin in Thüringen zu. Wolf sagte MDR THÜRINGEN am Montag: "Das ist eine Hürde, die ich nicht scheue." Das Bündnis Sahra Wagenknecht sei mit dem Anspruch auf Veränderung bei der Landtagswahl angetreten. Wolf sagte, sie stehe "klar" auf Listenplatz 1 des Bündnisses bei der Wahl am 1. September und stehe zu ihrer Spitzenkandidatur.
Wolf: Kein überraschender Vorstoß von Wagenknecht
Schwerpunkt sei aber nicht der Kampf um die Staatskanzlei, sondern der Kampf für ein "gutes Thüringen", so Wolf. Der Vorstoß von Sahra Wagenknecht sei für sie nicht überraschend geschehen, sagte die Co-Landesvorsitzende. Wagenknecht habe ihr bereits mehrfach gesagt, dass sie ihr das Amt der Ministerpräsidentin zutraue.
Wagenknecht setzt auf Unterstützung der CDU - Herrgott zurückhaltend
Auf die Frage, ob es realistisch sei, dass die CDU Juniorpartner des BSW werde, sagte Wagenknecht der "Magdeburger Volksstimme": "Wenn die CDU in einem Bundesland möchte, dass wir ihren Ministerpräsidenten wählen, kann sie sich nicht in einem anderen weigern, uns zu unterstützen, sollten wir vor ihr liegen. Es gibt ja Regeln in einer Demokratie."
Thüringens CDU-Generalsekretär Christian Herrgott reagierte zurückhaltend auf die Überlegungen Wagenknechts. Man gewinne beim BSW den Eindruck, dass die eine Hand nicht wisse, was die andere mache. Katja Wolf habe sich in Interviews für eine Unterstützung von Rot-Rot-Grün ausgesprochen. "Thüringen braucht Stabilität und einen echten politischen Wechsel, den es nur mit der CDU gibt", sagte Herrgott.
BSW laut Umfragen drittstärkste Kraft in Thüringen und Sachsen
Auch in Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Die bisherige rot-rot-grüne Koalition ist Umfragen zufolge weit von einer Mehrheit entfernt. Laut Thüringentrend, den infratest-dimap im Auftrag des MDR erhoben hat, kämen SPD, Linke und Grüne zusammen auf etwa 22 Prozent der Wählerstimmen. Das BSW läge demnach als drittstärkste Partei bei 21 Prozent hinter der CDU mit 23 Prozent und der AfD mit 28 Prozent.
Die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht setzt nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen auf die Kooperationsbereitschaft der CDU. Es spreche einiges dafür, dass die CDU in Sachsen mit ihrem Bündnis Sahra Wagenknecht zusammenarbeiten wolle.
"In erster Linie geht es da um inhaltliche Punkte: Wir brauchen einen Neubeginn in der Bildungspolitik, weniger Bürokratie, mehr öffentliche Sicherheit", sagte Wagenknecht in der "Magdeburger Volksstimme". Umfragen zufolge könnte das BSW in Sachsen bei der Wahl am 1. September ebenso drittstärkste Kraft hinter CDU und AfD werden und so die politischen Kräfteverhältnisse im Freistaat verschieben.
MDR (caf/cfr)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 08. Juli 2024 | 14:00 Uhr
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