Baustelle Bahn "Oldtimer" Schienennetz: Wissing will Bahn gegen Extremwetter abhärten

Bundesverkehrsminister Volker Wissing will den Verkehr der Deutschen Bahn mit den aktuellen Streckensanierungen besser gegen Extremwetterereignisse wappnen. Im ARD-Mittagsmagazin am Dienstag nannte Wissing das in die Jahre gekommene Schienennetz der Bahn einen "Oldtimer": Bei Amtsantritt habe er die Bahn in reparaturbedürftigem Zustand vorgefunden. Jetzt werde das Schienennetz erneuert und modernen technischen Standards angepasst.

Verspätungen, Ausfälle, Umleitungen: Bahnreisende in Deutschland brauchen gerade mehr denn je starke Nerven. Das Schienennetz der Deutschen Bahn wird saniert – aktuell wird auf mehreren wichtigen Strecken gebaut. Bis 2030 sollen insgesamt 40 Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von mehr als 4.000 Kilometern generalüberholt werden.

Der Plan dahinter: Keine Reparaturarbeiten im laufenden Betrieb, sondern "Hochleistungsbauen unter Vollsperrung mit Ersatzverkehren", sagt Wissing und spricht von einem bis dato völlig neuen Konzept. "Das zeigt, mit welchem Engagement wir das deutsche Schienennetz in Ordnung bringen und das ist auch notwendig, denn so wie es war kann es nicht bleiben."

Zuletzt haben sich zur Fußball-EM viele internationale Fußballfans lustig über die unzuverlässigen deutschen Züge gemacht. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge ist die Bahn sogar so unpünktlich, dass die Fahrpläne nicht mehr berechnet, sondern nur noch geschätzt werden. Das will der Verkehrsminister wieder ändern. "Mit jedem abgeschlossenen Hochleistungskorridor wird die Bahn pünktlicher und wird ihrem Anspruch gerecht, den die Menschen zurecht an ein Unternehmen in Deutschland haben."

MDR(nvm)