Korruptionsverdacht AfD-Spitze stellt sich hinter Bystron
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08. April 2024, 20:34 Uhr
Die AfD-Spitze hält zu ihrem unter Korruptionsverdacht stehenden Europawahlkandidat Petr Bystron. In einer schriftlichen Stellungnahme betonten die Parteichefs Weidel und Chrupalla, man gehe "zum jetzigen Zeitpunkt" von der Unschuld Bystrons aus. Bystron bestreitet gegenüber dem Parteivorstand Geld aus dem Umfeld einer prorussischen Propaganda-Plattform erhalten zu haben. Nach Beratungen des Bundesvorstandes wurde eine Stellungnahme veröffentlicht. Hier die Hintergründe.
Nach Vorwürfen gegen den AfD-Europawahlkandidaten Petr Bystron Geld aus dem Umfeld einer prorussischen Propaganda-Plattform erhalten zu haben, hält die Parteispitze an ihrem Kandidaten fest. In einer schriftlichen Stellungnahme betonten die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla, man gehe "zum jetzigen Zeitpunkt" von der Unschuld Bystrons aus.
Bystron habe sich am Montagvormittag dem AfD-Bundesvorstand zu den Vorwürfen erklärt, hieß es weiter. Bystron, der auf der Liste der AfD für die Europawahl auf Platz zwei steht, habe allen Vorwürfen gegen seine Person vehement widersprochen und werde dies auch schriftlich tun. Jeder, der behaupte, über Indizien und Beweise zu verfügen, solle diese in die Ermittlungen einfließen lassen.
Die Parteiführung setze sich für die "umfassende Aufklärung" ein. Sie fordere daher alle diejenigen auf, "die behaupten, über Indizien und Beweise zu verfügen, diese in die Ermittlungen einfließen zu lassen".
Chrupalla ging damit auch auf Distanz zur Aussage des AfD-Spitzenkandidaten zur Europawahl, Maximilian Krah. Dieser will nicht mehr mit Bystron im Wahlkampf auftreten. Dies sei "eine private Meinung von Herrn Krah", sagte der Parteichef.
Korruptionsverdacht: Geld gegen prorussische Propaganda
Gegen Bystron wurden seitens verschiedener Medien Vorwürfe im Zusammenhang mit dem tschechischen Portal "Voice of Europe" erhoben. Außerdem soll Bystron Geld entgegengenommen haben. Die Zeitung "Denik N" berichtete unter Berufung auf mehrere tschechische Minister, der Inlandsgeheimdienst BIS könne die Übergabe von Geld an Bystron belegen.
Es geht demnach um eine Summe von 20.000 Euro. BIS lehnte es bislang ab, Beweise zu veröffentlichen und verwies auf geheimdienstliche Ermittlungen. Die prorussische Internetplattform wurde zuletzt von der tschechischen Regierung auf die nationale Sanktionsliste gesetzt. Über die Plattform soll gezielt prorussische Propaganda verbreitet worden sein.
dpa, AFD (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | RADIO | 08. April 2024 | 16:08 Uhr