Reisen Weihnachtsverkehr: Wo Staus und Zugausfälle drohen

Kurz vor Weihnachten warnt der ADAC vor vielen Staus in der Weihnachts-Reisewelle. Wie der Automobilklub in München mitteilte, gilt das bereits ab Mitte der Woche und soll zwischen Donnerstagnachmittag und Freitag den Höhepunkt erreichen. Auch die Deutsche Bahn weist auf Einschränkungen für den Weihnachts-Reiseverkehr hin.

Wer mit dem Auto unterwegs ist, stößt dem ADAC zufolge am 22. und 23. Dezember noch auf den Berufsverkehr. In Sachsen-Anhalt könnten aus Sicht des Autoklubs vor allem die Baustellen auf der A9 und der A14 für Behinderungen sorgen. Betroffen seien besonders die A9 zwischen den Anschlussstellen Droyßig und Weißenfels sowie die A14 bei Halle. Vor allem am 23. Dezember könne es dort Staus und Behinderungen geben.

Für Thüringen meldet die Bundesanstalt für Straßenwesen u.a. Einschränkungen auf der A71. Dort wird zwischen den Anschlussstellen Suhl/Zella-Mehlis und Meinungen-Nord eine Brücke erneuert. Dem ADAC zufolge kann es besonders auf der A4 um Erfurt und ums Hermsdorfer Kreuz zu Staus kommen. Auch bei der Anfahrt in Skigebiete müsse je nach Witterung mehr Zeit eingeplant werden. Und für die A14 in Sachsen zwischen Leipzig und Dresden, nahe Grimma, gibt es Hinweise auf mehrere Baustellen.

Erst ab Heiligabend am Samstag ist nach Angaben des ADAC auf den Straßen mit einer Entspannung zu rechnen. Für die Rückfahrt dann drohe am Nachmittag des zweiten Weihnachtstags allen Autofahrern zähfließender Rückreiseverkehr. Viele Reisende kehrten dann von ihrem Weihnachtsurlaub oder ihren Familienbesuchen zurück. Das Verkehrsaufkommen wird nach ADAC-Angaben jedoch nicht so stark wie zu Beginn des Weihnachtswochenendes ausfallen.

Der Verkehr von Skiurlaubern in die Alpenländer dürfte in diesem Winter etwas geringer als vor der Corona-Pandemie ausfallen. Skiurlaube seien mittlerweile deutlich teurer als in den Vorjahren, erklärte der ADAC weiter. Viele dürften sich deshalb für einen Heimaturlaub entscheiden.

Für viele Verbindungen am Tag vor Weihnachten, vor allem für Fernzüge wie den ICE, erwartet die Deutsche Bahn eine hohe Auslastung. Sie rät Fahrgästen, wenn möglich, vorher einen Sitzplatz zu reservieren.

In Sachsen-Anhalt und Thüringen drohen rund um Weihnachten zudem Zugausfälle. Wie das Bahnunternehmen Abellio mitteilte, ist die Strecke zwischen Halle und Sangerhausen sowie Nordhausen betroffen. Als Grund nannte Abellio den anhaltenden Personalmangel bei der DB Netz AG, die als Netzbetreiber für die Schieneninfrastruktur zuständig sei.

Vom 19. bis einschließlich 25. Dezember könne deswegen der Streckenabschnitt zwischen Röblingen am See und Sangerhausen abends und nachts nicht befahren werden. Der Zugverkehr werde jeweils zwischen 21 Uhr und 6 Uhr eingestellt, am Weihnachtswochenende bereits ab 20 Uhr. Betroffen sind nach Angaben von Abellio:

• S 7 Halle - Eisleben
• RE 8 Halle - Leinefelde
• RE 9 Halle - Kassel

Dem Unternehmen zufolge können bislang noch keine Angaben gemacht werden, in welchem Umfang es ein Schienenersatzverkehr geben soll.

Der Aufwärtstrend bei Flugreisen hält an: Nach Angaben der Mitteldeutschen Flughafen AG zählten die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden im Oktober so viele Passagiere wie in keinem anderen Monat seit Beginn der Pandemie. Von Januar bis Oktober zählte der Airport demnach insgesamt knapp 1,4 Millionen Passagiere, 147 Prozent mehr als im Jahr 2021. Im Winter seien Flüge zu klassischen Urlaubszielen rund ums Mittelmeer, am Roten Meer und im Atlantik besonders gefragt. 

Für den Weihnachtsurlaub oder den Flug zur Familie wird grundsätzlich empfohlen, mehrere Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein und nach Möglichkeit bereits online einzuchecken. Für ihre Zeitplanung sollten Reisende auch die aktuellen Wetterbedingungen beachten.

Wichtig sei auch, sich vor der Reise gründlich zu erkundigen. So weisen die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden darauf hin, dass es bei vielen Flugsellschaften Pflicht ist, an Bord einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Über coronabedingte oder sonstige Reisewarnungen sollten sich Reisende ins Ausland immer über die Seite des Auswärtigen Amtes informieren.

Wer nur eine kurze Strecke in den nächsten Ort oder Stadtteil mit dem Rad zu Weihnachten zurücklegen will, für den empfiehlt der ADAC Winterreifen. Dem Klub zufolge ist das Fahrrad auch im Winter ein wichtiges Fortbewegungsmittel. Bei winterlichen Verhältnissen könne es jedoch zu Stürzen kommen.

Dafür gibt es dem ADAC zufolge Reifen, die vor allem bei festgefahrenen Schneefahrbahnen und Schneematsch für Haftung sorgen. Diese Winterreifen hätten ein Lamellen-Profil und weichere Gummimischung, dies biete im Vergleich zu Standard-Fahrradreifen deutlich mehr Haftung. Bei eisigem Untergrund geben den Angaben zufolge nur spezielle Spike-Reifen Halt.

MDR (cga)/dpa/AFP