Extremwetter Heißester Tag des Jahres in Mitteldeutschland
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16. Juli 2023, 20:45 Uhr
Das hochsommerliche Wetter hat die Menschen in ganz Deutschland am Samstag zum Schwitzen gebracht. Flächendeckend gab es Werte von über 30 Grad Celsius. In Sachsen erreichte Bad Lausick den Höchstwert mit 37,4 Grad. Bundesweit war der Ort Möhrendorf-Kleinseebach in Franken Spitzenreiter und vermeldete eine Temperatur von 38,8 Grad.
Mitteldeutsche Städte haben am Samstag zeitweise neue Temperaturhöchstwerte für dieses Jahr erreicht. Schon am Mittag um 12 Uhr meldeten Eisleben 34,7 Grad Celsius, Dresden-Strehlen 34,6 Grad und Weimar 34,6 Grad. Am Nachmittag stiegen die Temperaturen noch weiter an.
Sehr kühl startete der Tag in Marienberg-Kühnhaide im Erzgebirge. Hier gab es eine Tiefsttemperatur von 2,8 Grad Celsius. Im Tagesverlauf stiegen aber auch hier die Werte stark an und kletterten zum Nachmittag auf mehr als 30 Grad.
Am Nachmittag lagen die Temperaturen in Dresden-Strehlen und in Bad Lausick bei 37,4 Grad. Bundesweiter Spitzenreiter war der Ort Möhrendorf-Kleinseebach bei Erlangen mit 38,8 Grad.
Schauer und Gewitter am Abend
Während es in Mitteldeutschland im Laufe des Tages immer heißer wurde, zogen von Südwesten her die ersten Schauer und Gewitter heran. Nach Aussage des MDR-Meteorologen Jörg Heidermann könnten sie am Nachmittag und Abend Sachsen-Anhalt und Thüringen erreichen und kräftig ausfallen.
In der Nacht würden sich die Schauer und Gewitter weiter nach Osten verlagern. Heidermann betonte, dass es örtlich durchaus Unwetterpotenzial gebe. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sind Starkregen und Sturmböen mit bis zu 95 Stundenkilometern möglich.
In der Nacht werde es von Westen her ruhiger, sagte Heidermann. "Letzte Schauer und Gewitter ziehen am Sonntagvormittag über die Neiße raus. Dann erwartet uns ruhiges und nicht mehr ganz so heißes Sommerwetter."
Akropolis wegen Hitze geschlossen, Brände im Death Valley
Unter der Hitze leiden nicht nur die Menschen in Deutschland. In Italien erließ das Gesundheitsministerium für das Wochenende unter anderem für Rom, Bologna und Florenz eine Hitzewarnung der Alarmstufe Rot. Die Warnung richte sich vor allem an Risikogruppen "wie ältere Menschen, Kleinkinder und Menschen mit chronischen Krankheiten". Der italienische Wetterdienst rechnet am Dienstag in Rom sogar mit 42 oder 43 Grad. Der bisherige Rekord war im August 2007 mit 40,5 Grad.
Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien könnte in diesen Tagen sogar die höchste jemals in Europa gemessene Temperatur von 48,8 Grad überschritten werden. In Griechenland wurde am Samstag erneut das antike Wahrzeichen Akropolis in Athen geschlossen, die Temperaturen erreichten 39 Grad. Schon am Freitag war die Akropolis mehrere Stunden lang geschlossen worden.
Auch USA vermelden extreme Temperaturen
Der Nationale Wetterdienst warnte am Samstag vor einem "extrem heißen und gefährlichem Wochenende". Demnach sollen Temperaturen von bis zu 43 Grad im Westen des Landes anhalten, im Süden sollen sie Anfang der Woche sogar noch weiter ansteigen. Im Death Valley in Kalifornien kämpfte die Feuerwehr seit Freitag gegen heftige Brände.
Der Klimaforscher Daniel Swain von der University of California in Los Angeles, dort könnte am Wochenende die höchste jemals auf der Erde gemessene Lufttemperatur erreicht oder sogar übertroffen werden. 1913 lag der gemessene Rekordwert bei 56,6 Grad.
MDR, AFP (kar)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 15. Juli 2023 | 16:00 Uhr