Nach Chaos 2022 Flughäfen sehen sich für Urlaubszeit gut aufgestellt

04. Juli 2023, 05:00 Uhr

An den deutschen Flughäfen herrschte im letzten Jahr viel Chaos: Es kam zu langen Wartezeiten, weil das Personal fehlte. Für dieses Jahr haben sich die Flughäfen nach eigenen Angaben besser vorbereitet, mehr Personal geholt und neue digitale Angebote entwickelt. Zu längeren Wartezeiten kann es aber trotzdem kommen.

Den ersten Härtetest haben die Flughäfen in Nordrhein-Westfalen ohne größere Probleme gemeistert. Zum Start der Sommerferien in NRW war von Zuständen wie im vergangenen Jahr nichts zu sehen. In der Branche ist die Hoffnung da, dass das so weitergeht, wenn in den anderen Bundesländern die Ferien starten.

Das vergangene Jahr sei für alle sehr herausfordernd gewesen, sagt der Sprecher des Berliner Flughafens BER, Jan-Peter Haack. Dennoch habe man in Berlin einen recht stabilen Betrieb gehabt, weil man sich intensiv mit allen Beteiligten abgestimmt habe. Deswegen ist Haack guter Dinge für die anstehende Urlaubssaison: "Wir gehen davon aus, dass es ein normaler Sommer werden wird. Wir bereiten uns natürlich intensiv darauf vor, denn das ist für uns die Hauptarbeitszeit. Wenn andere Urlaub machen, dann ist bei uns hier viel los. So soll es auch sein. Darauf freuen wir uns. Darauf bereiten wir uns als Flughafenfamilie mit allen, die dazugehören, vor."

So seien die digitalen Angebote am Flughafen noch mal ausgeweitet worden, sagt Haack: "Zum Beispiel bei den sogenannten BER-Oneway, die Terminbuchung für die Sicherheitskontrolle, sind die Kapazitäten nochmal aufgestockt worden. Das heißt, hier hat man volle Zeitkontrolle, weil man muss sich nie in die Schlange stellen, sondern man bekommt schon seinen Termin, wann man in der Sicherheitskontrolle dran ist."

Frankfurter Flughafen vorsichtig optimistisch

Auch am Frankfurter Flughafen hatte es 2022 gewaltig gehakt und auch hier hat man nachgebessert. Dass in diesem Jahr alles glatt läuft, glaubt man in Frankfurt allerdings nicht. Ein Sprecher des Betreibers Fraport erklärt auf Nachfrage von MDR AKTUELL schriftlich: "Für 2023 bleibt die Situation herausfordernd, aber wir sind vorsichtig optimistisch, auch für die kommenden Sommermonate gemeinsam mit unseren Partnern einen stabilen Betrieb in FRA mit den für die Ferienzeit phasenweise üblichen Wartezeiten sicherzustellen."

Dafür seien viele neue Beschäftigte rekrutiert worden. Und: Wie in Berlin kann man sich auch in Frankfurt jetzt konkrete Zeiten für die Sicherheitskontrolle buchen.

Zusätzlich gibt es neue Technik, die die Kontrollen beschleunigen soll, sogenannte CT-Scanner. Flüssigkeiten und elektronische Geräte können bei den neuen Scannern im Handgepäck bleiben. Eine Neuerung, die auch die Sicherheitsdienstleister begrüßen.

Trotz Bemühungen längere Wartezeiten möglich

Auch der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen hofft, dass dieses Jahr unproblematischer wird als das vergangene. Man habe seinen Teil dazu beigetragen, sagt Geschäftsführerin Cornelia Okpara: "Die Sicherheitsdienstleister haben massiv im Rahmen ihres möglichen Personals aufgebaut, aufgrund des Fachkräftemangels, der überall herrscht, natürlich eben nur in gewissen Maße. Es hätte mehr Personal sein können."

So müssten Passagiere trotz aller Bemühungen damit rechnen, dass es bei starkem Andrang zu längeren Wartezeiten kommen könne.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. Juni 2023 | 06:00 Uhr

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