Netzabdeckung Bundesnetzagentur möchte Handynetze ausbauen
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25. März 2025, 12:36 Uhr
Die Bundesnetzagentur möchte den Ausbau der Handynetze ankurbeln. Die Behörde will strengere Vorgaben für die Netzbetreiber festlegen, damit es bald auf allen Landstraßen und Dörfern Handynetz gibt. Schon bald sollen die Auflagen beschlossen werden.
- Bald soll es auch mitten im Nirgendwo Handynetz geben.
- Die Nutzungsrechte für Frequenzen sollen um fünf Jahre verlängert werden – ohne eine erneute Auktion.
- Deutschlands Handynetzabdeckung befindet sich im europäischen Vergleich im Mittelfeld.
Die Bundesnetzagentur kurbelt den Ausbau der Handynetze an. Nach einem Treffen mit ihrem mit Politikern besetzten Beirat legte die Regulierungsbehörde schärfere Vorschriften für den Netzausbau fest. Demnach muss Anfang 2030 auf 99,5 Prozent der Fläche Deutschlands eine Download-Geschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde möglich sein. Zugleich verzichtet sie auf die eigentlich sehr lukrative Auktion von Frequenzen.
Besseres Netz auf dem Land
In Städten ist so ein Wert längst erreicht, in vielen Gegenden auf dem Land aber nicht. Deswegen möchte die Netzagentur vorschreiben, dass zusätzlich zu der 50 Megabit-Vorgabe 99 Prozent der Haushalte in dünn besiedelten Gebieten 100 Megabit pro Sekunde im Download bekommen – und zwar schon 2029.
Wer unterwegs ist, soll auch eine gute Verbindung haben: 2029 müssen alle Landes- und Staatsstraßen mit 50 Mbit versorgt sein und 2030 alle Kreisstraßen. Auch an allen Bundesstraßen muss jeder Netzbetreiber ab 2029 mindestens 100 Megabit erreichen. Die letzten Prozente beim Ausbau sind immer die schwierigsten.
Keine Auktion für Frequenzen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Verzicht auf die bislang übliche Frequenzauktion. Nun sollen Nutzungsrechte für Frequenzen um fünf Jahre verlängert werden, wofür die Netzbetreiber nur Gebühren zahlen müssen. Dadurch werden sie finanziell entlastet. Die letzte Auktion 2019 brachte dem Bund rund 6,6 Milliarden ein.
Deutsche Handynetzabdeckung mittelmäßig
Deutschlands Handynetze waren lange ein Ärgernis. Wegen der hohen Zahlungen der Telekommunikationsfirmen bei den Frequenzauktionen fehlte das Geld für Investitionen. Entsprechend langsam ging der Ausbau voran, mancherorts waren die Verbindungen schlecht.
Ab 2020 änderte sich die Situation allmählich. Inzwischen erreicht die Deutsche Telekom 99,6 Prozent der Haushalte mit dem Funkstandard 4G und mehr als 98 Prozent der Haushalte mit 5G. Bezogen auf Deutschlands Fläche erreichte die Telekom im Januar 92 Prozent mit 4G und 84,4 Prozent mit 5G. Die Abdeckung der Konkurrenten O2 und Vodafone ist niedriger.
Laut Vergleichsportal Verivox rangiert Deutschland beim Mobilfunk im europäischen Mittelfeld. Obwohl nur Mittelmaß, sind die Handytarife hierzulande laut Verivox "deutlich teurer" als im EU-Schnitt.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 24. März 2025 | 19:30 Uhr