Ältere Frau hält Smartphone in der Hand und will mit der anderen darauf tippen.
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Digitalisierung Unsicher im Umgang mit dem Internet? Wo Sie Hilfe finden können

14. Juli 2024, 05:00 Uhr

Unsere Welt wird immer digitaler: Die Paketstationen der Post funktionieren nur über eine App. Banken schließen ihre Filialen mit dem Hinweis aufs Onlinebanking. Die Deutsche Bahn gibt die Bahncard künftig nur noch digital aus. Es ließen sich vermutlich noch unzählige weitere Beispiele finden. Manche Menschen stellt das vor Probleme – nämlich diejenigen, die mit dem Internet und der Technik nicht so wirklich vertraut sind. Wo können sie Hilfe finden?

Nicht nur ältere Menschen haben Probleme mit digitaler Technik

In Sachsen sind im vergangenen Jahr knapp unter fünf Prozent der 16-bis 74-Jährigen noch nie im Internet gewesen. In Sachsen-Anhalt waren es sechseinhalb Prozent, in Thüringen knapp sechs Prozent. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Amts der Europäischen Union Eurostat.

Probleme mit digitaler Technik hätten dabei nicht nur – wie häufig vermutet – ältere Menschen, sagt Jens Paßlack von der Verbraucherzentrale Sachsen. Problematischer findet er, dass viele Internetnutzer sich nicht im Klaren darüber sind, welche Daten sie im Netz preisgeben – und das sei unabhängig vom Alter.

Verbraucherzentralen und Vereine bieten Fortbildungen und Beratung an

Die Verbraucherzentralen bieten genau dazu auch Beratungen und Weiterbildungen an: "Zum einen zu dem, was an Tücken, an Abzockmaschen in der digitalen Welt zu finden ist: Telefonbetrug, Schockanrufe et cetera. Darüber hinaus richten wir uns auch an Eltern, die unsicher sind, wie sie den Umgang ihrer Kinder und Jugendlichen in der digitalen Welt begleiten können", erklärt Paßlack.

Bundesweit kümmert sich der Verein "Deutschland sicher im  Netz" um die digitale Fortbildung. In Thüringen etwa sind die sogenannten "Digitalen Engel" unterwegs, um – vor allem Senioren – beim Umgang mit Internet und Co zu unterstützen. Das Projekt wird mit 300.000 Euro jährlich vom Thüringer Sozialministerium unterstützt.

Sozialministerin Heike Werner erzählt: "Es gibt vielleicht eine Pflegeeinrichtung, die sagt, unsere Seniorinnen und Senioren wollen mehr mit ihren Verwandten skypen. Wie geht denn sowas überhaupt? Dann können die Leute eingeladen werden und machen dann eben vor Ort eine Informationsveranstaltung und zeigen auch, wie das geht."

Stadtseniorenrat Eilenburg: "Ein Smartphone haben fast alle"

Gunther Lippert ist der Vorsitzende des Stadtseniorenrats Eilenburg. Er bekomme häufig Fragen, die digitale Welt betreffend: "Ein Smartphone haben fast alle. WhatsApp-Nachrichten oder so versenden können auch die meisten. Aber dann wird's schon problematisch, und da ist Hilfe eigentlich erforderlich."

Oft helfen die Enkel, sagt Lippert. Darüber hinaus seien aber auch Angebote geschaffen worden: "Wir selbst als Stadtseniorenrat haben schon im letzten Jahr damit begonnen, dass wir mit unserem Gymnasium hier in Eilenburg Kontakt aufgenommen haben. Auch letztes und dieses Jahr haben wir schon eine Veranstaltung zur Problematik Digitalisierung gemacht und speziell zu solchen Fragen wie Fake News, Phishing Mails und und und."

Leiterin von Volkshochschule warnt vor digitaler Exklusion

Auch die Volkshochschulen böten regelmäßig Kurse an, die sich speziell an Seniorinnen und Senioren richten, sagt Janine Wenschuh von der Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz. Es gehe um Selbstständigkeit und Lebensqualität.

Als Beispiel nennt Wenschuh das Thema Gesundheitsmanagement: "Viele Gesundheitsdienste werden ja zunehmend digitalisiert, und auch da müssen sich Senioren einfach professionalisieren, um da mithalten zu können. Die digitale Exklusion, so nennen wir das, darf natürlich nicht stattfinden. Wir müssen schauen, dass wir die Seniorinnen und Senioren da integrieren und ihnen die Möglichkeit geben, da auch anzudocken, Sicherheit im Umgang mit der Technik zu erlangen und somit auch Teil der digitalen Gesellschaft werden."

Wer sich also unsicher fühlt im Umgang mit dem Internet, findet Hilfe bei verschiedenen Stellen.

Eine Person hat ein Smartphone in den Händen. An den Handgelenken ist die Person mit einer Kette gefesselt.
Ob Bahnticket oder Arzt- und Behördentermin – ohne Smartphone und Internet geht fast nichts mehr. Wer sich dem verweigert, läuft Gefahr, abgehängt zu werden. Bildrechte: MDR MEDIEN360G | Panthermedia

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 14. Juli 2024 | 06:00 Uhr

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