Tarifkonflikt Bahn 50 Stunden Warnstreik im Bahnverkehr ab Sonntag

11. Mai 2023, 18:50 Uhr

Im Tarifstreit mit den Arbeitgebern will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Zugverkehr deutschlandweit ab Sonntagabend für 50 Stunden lahmlegen. Es wäre der dritte und längste Warnstreik in diesem Jahr.

Bahn-Reisende müssen sich auf den bislang längsten Streik im diesjährigen Tarifkonflikt einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will ab Sonntagabend 22:00 Uhr bis Dienstagnacht 24:00 Uhr bundesweit praktisch den gesamten Bahn-Verkehr lahmlegen, wie die EVG am Donnerstag ankündigte.

Der dritte Warnstreik in der Tarifrunde wäre mit 50 Stunden auch der längste. Er soll die Deutsche Bahn aber auch fast alle der rund 50 weiteren Bahn-Anbieter treffen. Die Gewerkschaft begründete dies mit den stockenden Gesprächen, die seit über zwei Monaten geführt werden.

Deutsche Bahn kritisiert "irrsinnigen" Vollstreik

Die Deutsche Bahn kritisierte den von der Gewerkschaft EVG ausgerufenen Ausstand als "völlig grundlos und restlos überzogen". Personalvorstand Martin Seiler warf der Gewerkschaft vor, statt Kompromisse zu suchen, werde das Land "unglaubliche 50 Stunden" lahmgelegt. Das sei ein Vollstreik ohne Urabstimmung und Millionen Reisende seien davon betroffen.

EVG pocht auf 12 Prozent mehr Lohn

Bereits Ende März hatte die EVG gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Verkehr in Deutschland weitgehend zum Stillstand gebracht. Ende April legte die EVG mit einem achtstündigen Warnstreik im Fern- und Regionalverkehr nach. Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen und pocht auf zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Die Bahn will sich am geringeren Abschluss des öffentlichen Dienstes orientieren.

Reuters, dpa (ans)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. Mai 2023 | 10:00 Uhr

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