Der MDR feiert in diesen Tagen das Jubiläum einer seiner beliebtesten Sendungen. "Tierisch tierisch" wird 30! Herzlichen Glückwunsch von MDR WISSEN. Das Thema Haustiere liegt auch uns am Herzen, schließlich gibt es hier jede Menge spannende Forschung, über die wir regelmäßig berichten. Etwa den dank seiner Genstruktur freundlichen Hund oder Katzen, die wie wir Links- oder Rechtspfoter sind. (Noch mehr Beispiele finden Sie unter dem Artikel.)

So hätten sich die Forscher aus den USA für uns kaum einen besseren Moment für ihre Veröffentlichung aussuchen können, als den September 2024. Mikel Delgado und ihre Kollegen von der Purdue University in West Lafayette/Indiana haben das Spielverhalten von Katzen und Hunden untersucht, und dabei erstaunliches herausgefunden: Auch Katzen apportieren, und viel häufiger, als wir bisher gedacht haben. Vier von zehn Katzen, so die Ergebnisse der Untersuchungen, zeigen dieses Verhalten.

Über 8.000 Katzenbesitzer wurden für die Studie nach dem Verhalten ihrer Haustiere befragt. 41 Prozent gaben an, dass ihre Katze manchmal, häufig oder immer Spielzeug oder Gegenstände apportiert, die sie geworfen hatten. Je aktiver und verspielter, desto eher apportierten die Katzen. Daneben gab es auch Unterscheidungen bei den Katzenrassen. Burma-, Siam- und Tonkanesen-Katzen apportierten häufiger. Diese Rassen stammen von Katzen ab, die im Laufe der Domestizierung der Katze in den Fernen Osten gebracht wurden, so die Forscher, wodurch sie sich genetisch von anderen Katzenrassen unterscheiden.

Neben Katzen- wurden auch Hundebesitzer zum Apportierverhalten befragt. 74.000 Antworten wertete das Team um Delgado aus. Ergebnis: 78 Prozent der Hundebesitzer gaben an, dass ihr Hund manchmal, häufig oder immer versucht, Stöcke, Bälle oder andere Gegenstände zu apportieren. Auch hier stachen einige Rasen heraus, darunter Labradore und Golden Retriever, Border Collies und English Cocker Spaniels. Auffällig war auch, dass sowohl bei Hunden als auch bei Katzen das Apportierverhalten bei weiblichen Tieren, älteren Tieren und Tieren mit gesundheitlichen Problemen seltener war.

"Obwohl sich Katzen und Hunde in vielen Aspekten ihres Verhaltens und in der Art und Weise, wie sie zu Haustieren wurden, sehr unterscheiden, finden wir es faszinierend, dass so viele von ihnen dieses sehr interessante Verhalten teilen", so die Forscher. Sie hoffen, dass diese "Studie weitere Untersuchungen dazu anregen wird, wie Apportieren mit Spiel, Jagd und sozialen Interaktionen bei Katzen und Hunden zusammenhängt".

gp