Eine Katze kratzt an einem Tischbein aus Holz
Katzen, die an Möbeln kratzen. Bildrechte: IMAGO / Frank Sorge

WISSEN-NEWS Möbelkratzen bei Katzen – und was dagegen hilft

03. Juli 2024, 14:15 Uhr

Ein Forschungsteam hat bei 1.200 Katzenhaltern in Frankreich das Kratzverhalten ihrer Vierbeiner untersucht. Besonders das Stresslevel, aber auch deren Persönlichkeit haben einen Einfluss auf die Menge ihres Kratzverhaltens.

Ein Forschungsteam hat das Kratzverhalten von Hauskatzen untersucht und herausgefunden, dass Persönlichkeit, Spielverhalten, Nachtaktivität, mangelnde Routinen und nicht zuletzt Kinder im Haushalt (die das Stresslevel der Vierbeiner erhöhen) einen Einfluss auf das Kratzverhalten der Vierbeiner haben. Vor allem das Stresslevel ist hier von Bedeutung, denn eine gestresste Katze kratzt eher als eine entspannte.

Kratzbäume sollten zuhause so aufgestellt werden, dass sie sich auf den Revierrundgängen der Katzen befinden. Ein prominenter Ort im Wohnzimmer oder in der Nähe des Lieblingsschlafplatzes könnte besser geeignet sein als eine versteckte Ecke.

"Sichere Rückzugsorte, erhöht gelegene Beobachtungsplätze und reichlich Spielmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, kann ebenfalls dazu beitragen, Stress abzubauen und die Katze zu eher konstruktiven Aktivitäten zu bewegen", erklärt Erstautorin Yasemin Salgirli Demirbas (Universität Ankara, Türkei) in einer Pressemitteilung.

Feste Routinen für die Vierbeiner

Das Team schlägt vor, feste Routinen für Spielzeiten mit den Vierbeinern einzuführen. "Regelmäßige und kurze, interaktive Spieleinheiten und eine geeignete Spielzeugauswahl können Stress abbauen und somit unerwünschtes Kratzverhalten reduzieren", heißt es in der Studie.

Diese Einheiten sollten sich für die Katzen möglichst wie erfolgreiche Jagdszenen anfühlen. Jedoch warnt das Team vor Spielen in der Nacht, denn dies könnte das Stresslevel der Katze erhöhen. Hat die Katze kaum Möglichkeiten, sich auszutoben, könne das zu Frustration und ebenso zu Kratzerei führen.

Jedoch hängt die Menge des Kratzverhaltens auch von der Persönlichkeit der Katze ab. Ist eine Katze sehr verspielt oder hat ohnehin einen Hang zum Zerstörerischen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie den auch an Möbeln auslässt. Auch wenn Kinder im Haushalt leben, erhöhe das mutmaßlich das Stresslevel und damit das Kratzrisiko.

Links/Studien

Die Studie wurde am 3. Juli 2024 in der Fachzeitschrift Frontiers in Veterinary Science veröffentlicht: Evaluating Undesired Scratching in Domestic Cats: A Multifactorial Approach to Understand Risk Factors (Bewertung des ungewollten Kratzens bei Hauskatzen: ein multifaktorieller Ansatz zum Risikoverständnis).

Die Pressemitteilung vom 3. Juli 2024: Scientists pinpoint strategies that could stop cats from scratching your furniture (Wissenschaftler zeigen Strategien auf, die Katzen davon abhalten könnten, an Ihren Möbeln zu kratze).

pk

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 17. Juni 2024 | 10:17 Uhr

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