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Covid-19 Sieben Symptome: So verläuft die Coronaerkrankung

04. November 2020, 11:33 Uhr

Covid-19 äußert sich mit ganz unterschiedlichen Symptomen. Wiener Forschern ist es nun gelungen, diese in sieben Gruppen abzugrenzen. Besonders eine Erscheinungsform ist dabei sehr interessant: der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.

Die Forschenden von der Med-Uni Wien untersuchten für ihre Studie 207 Probanden, die zum Teil noch erkrankt waren und zum Teil schon in der Erholungsphase. Dabei konnten sie zeigen, dass verschiedene Symptome beim neuartigen Coronavirus zusammenhängen und in insgesamt sieben Gruppen vorkommen:

  1. grippale Symptome (mit Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit und Husten)
  2. Schnupfensymptome (mit Schnupfen, Niesen, trockenem Hals und Verstopfung der Nase)
  3. Gelenks- und Muskelschmerzen
  4. Augen- und Schleimhautentzündungen
  5. Lungenprobleme (mit Lungenentzündung und Kurzatmigkeit)
  6. Magen-Darm-Probleme (u.a. mit Durchfall, Übelkeit und Kopfweh)
  7. Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns und andere Symptome

Personen mit "jungem Immunsystem" mit Geruchs- und Geschmacksverlust

Besonders die siebte Gruppe ist interessant, da sie die einzige mit Symptomen ist, die sich klar von der Grippe unterscheiden. Zudem unterschied sich auch das Immunsystem der Erkrankten dieser Gruppe von dem der anderen Corona-Erscheinungsformen.

Bei letzterer Gruppe konnten wir zudem feststellen, dass vom Geruchs- und Geschmacksverlust vermehrt Personen mit einem 'jungen Immunsystem', gemessen an Hand der Anzahl der kürzlich aus dem Thymus ausgewanderten Immunzellen (T-Lymphozyten), betroffen sind.

Winfried Pickl, Studienleiter

Was ist der Thymus? Der Thymus ist eine Drüse, die mit den T-Lymphozyten einen wichtigen Teil der körpereigenen Abwehr produziert. Sie sitzt in der Nähe des Herzens und bildet sich nach der Pubertät zurück, da dann genügend T-Lymphozyten vorhanden sind.

Wie bei der Verteidigung im Fußball

Eine weitere Erkenntnis der Studie: Covid-19 hinterlässt im Blut der Rekonvaleszenten lange nachweisbare Veränderungen wie einen Fingerabdruck. Auch nach zehn Wochen waren bei einigen Untersuchten noch deutliche Veränderungen im Immunsystem sichtbar. Zudem fanden die Experten bei den Genesenen vermehrt Antikörper-produzierende Immunzellen im Blut.

Für die Beschreibung des Verhaltens des menschlichen Immunsystems bei der Abwehr des Coronavirus fanden sie zudem einen interessanten Vergleich aus dem Fußball. Demnach "dopple" es mit gemeinsamer Hilfe der Immunzellen und Antikörper gegen das Virus und merke sich bestimmte "Spielzüge" des Erregers, um darauf reagieren zu können.

"Unsere Erkenntnisse tragen zu einem besseren Verständnis der Erkrankung bei und helfen uns bei der Entwicklung von möglichen Impfstoffen, da wir nun auf vielversprechende Biomarker zurückgreifen und ein noch besseres Monitoring durchführen können", resümieren die Wissenschaftler.

cdi

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