Corona-Forschung aktuell: 27. Oktober Corona: Mehrheit der Erkrankten leidet unter Vitamin D-Mangel
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29. Oktober 2020, 09:11 Uhr
Sind winzigste Staubpartikel mit Coronaviren in Räumen ein gefährlicher Übertragungsweg oder nicht? Viele Coronapatienten im Krankenhaus leiden unter Vitamin-D-Mangel. Und Masken könnten auch nach Impfungen wichtig sein. Die Corona-Nachrichten aus der Wissenschaft vom 27. Oktober.
Nachrichten aus der Corona-Forschung vom 27. Oktober 2020
Während in der Politik erstmals wieder laut über einen erneuten Lockdown nachgedacht wird, erscheinen wieder zahlreiche neue Studien zum Coronavirus Sars-CoV-2 und der von ihm ausgelösten Krankheit Covid-19. Hier geben wir einen Überblick über neueste Forschungsergebnisse.
Aerosole: Staubteilchen können Corona nur schlecht übertragen
Wie hoch ist das Risiko, dass kleinste Staubpartikel, sogenannte Aerosole, das Coronavirus in geschlossenen Räumen übertragen? Über diese Frage debattieren Wissenschaftler seit Beginn der Pandemie, bislang meist mit widersprüchlichen Ergebnissen. Während die einen Forscher glauben, die Gefahr werde unterschätzt, deuten andere Studien auf eher geringe Risiken hin. Bei den Auswertungen von Experimenten kommt ein Team von Physikern und Medizinern der Uni Amsterdam jetzt zum Ergebnis, dass gutes Durchlüften die Weitergabe von Coronaviren durch Staubpartikel sehr unwahrscheinlich macht. Die Forscher maßen mit Hilfe von Lasern, wie sich große und kleine Tröpfchen verteilen, wenn Testpersonen sprachen oder husteten. Ergebnis: Die Aerosole verteilten sich relativ schnell. Große Tröpfchen fielen zu Boden. Kleinere Tröpchen standen zwar länger in der Luft, enthielten aber auch deutlich weniger Viren und waren dadurch weniger gefährlich. Fazit der Forscher: Gut belüftete Gebäude, wie etwa Bahnhöfe, Flughäfen oder moderne Büros mit einem modernen Belüftungssystem seien relativ sicher. Selbst wenn hier eine mild symptomatische Person beim Husten Viren in die Umgebungsluft verteile, sei das Übertragungsrisiko bereits wenige Minuten später sehr gering. Die Ergebnisse, so die Forscher weiter, unterstützen die Wirksamkeit des Tragens von Masken, sozialer Distanzierung und anderer Maßnahmen zur Ausbreitung größerer Tröpfchen.
Studie aus Spanien: 80 Prozent der Coronapatienten leiden unter Vitamin-D-Mangel
Bei einer Untersuchung von 216 Covid-19 Patienten im spanischen Uniklinikum Marqués de Valdecilla im Baskenland haben Mediziner entdeckt, dass 80 Prozent Vitamin-D-Mangel hatten. Besonders männliche Patienten hatten demnach weniger Vitamin D als Frauen. Vitamin D wird in den Nieren hergestellt und spielt in vielen Erkrankungen eine große Rolle. Es hat offenbar vor allem einen stärkenden Effekt auf das Immunsystem und seine Fähigkeit, Krankheiten abzuwehren. Die Mediziner empfehlen daher, den Vitamin-D-Spiegel bei Coronapatienten zu untersuchen und die Betroffenen gegebenenfalls mit einem entsprechenden Ergänzungspräparat zu behandeln. Die Studie ist im Fachblatt "Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism" erschienen.
Fauci: Masken auch nach Start der Impfungen notwendig
Mund-Nasen-Masken und Abstandsregeln seien weiter wichtige Mittel im Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2, auch wenn nach Zulassung eines Impfstoffs mit den Massenimpfungen begonnen werde. Darauf weist Anthony Fauci, Immunologe und Chef der US-Seuchenschutzbehörde NIAID zusammen mit Kollegen in einem Kommentar im Journal der Amerikanischen Medizinischen Vereinigung JAMA hin. Die Autoren argumentiere, selbst wenn ein Impfstoff wirksamen Schutz vor dem Virus biete, dauere es mehrere Monate, bis genügend Menschen geimpft seien, um Herdenimmunität herzustellen. Mit verschiedenen Studien sei gezeigt worden, das Masken die Verbreitung des Virus zwar nicht komplett stoppen aber wirksam bremsen konnten.
MDR Aktuell
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