Corona-Forschung aktuell: 29. Oktober Ärzte und Pflegekräfte häufiger von Corona-Infektionen betroffen
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29. Oktober 2020, 07:00 Uhr
Beschäftigte im Gesundheitswesen erkranken häufiger an Covid-19 als andere Menschen. Insbesondere diejenigen, die direkt mit Patienten arbeiten, haben ein besonderes hohes Risiko, zeigt eine Studie. Deshalb müssten diese auch besonders geschützt werden, fordern die Forscher.
Nachrichten aus der Corona-Forschung vom 28. Oktober 2020
Während in der Politik aktuell über einen erneuten Lockdown verhandelt wird, erscheinen täglich zahlreiche neue Studien zum Coronavirus Sars-CoV-2 und der von ihm ausgelösten Krankheit Covid-19. Hier geben wir einen Überblick über neueste Forschungsergebnisse.
Ärzte und Pflegekräfte häufiger von schweren Corona-Infektionen betroffen
Ärzte, Pflegekräfte und weitere Beschäftigte im Gesundheitswesen machen ein Sechstel der Einweisungen in Krankenhäuser für Covid-19 aus. Dabei machen sie nur elf Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (18-65 Jahre) aus, wie aus einer heute im Medizin-Journal BMJ veröffentlichten Studie hervorgeht. Die Forscher von der Universität von Glasgow haben dafür die Daten von fast 160.000 Beschäftigten im Gesundheitswesen mit denen der Allgemeinbevölkerung in Schottland verglichen.
Das Risiko einer Covid-19-Erkrankung war laut den Wissenschaftler besonders für die Menschen hoch, die direkt mit Patienten arbeiteten. Diese kamen dreimal häufiger wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus als die Allgemeinbevölkerung. Diese Ergebnisse aus der "ersten Welle" in Schottland zeigen, dass die Menschen, die an vorderster Front gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 kämpfen, einem besonderen Risiko ausgesetzt sind. Für diese müssten besondere Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Covid-Zehen durch Infektion mit Sars-CoV-2
Einige Menschen, die sich mit Covid-19 infiziert haben, haben dauerhaft Probleme mit der Haut. "Unsere Ergebnisse zeigen eine zuvor nicht bekannte Untergruppe von Patienten mit länger andauernden Hautproblemen durch Covid-19", sagt Esther E. Freeman, Direktorin für globale Gesundheitsdermatologie am Massachusetts General Hospital (MGH). Dies betreffe insbesondere Patienten mit "Covid-Zehen". Dies haben Rötungen oder Schwellungen an den Füßen oder auch an den Händen. Dies könnte ein Anzeichen für Entzündungen im Körper sein, erklären die MGH-Forscher, die ihre Studie auf dem 29. Kongress der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie vorgestellt haben. Dafür hat das Team fast 1.000 Patienten mit Hautsymptomen durch Covid-19 untersucht. Besonders bemerkenswert seien sechs Patienten gewesen, die Frostbeulen und Symptome an den Zehen länger als 60 Tage hatten.
Studie: Neue Variante SARS-CoV-2 hat sich in Europa ausgebreitet
Eine Mutation des Coronavirus SARS-CoV-2 hat im Sommer 2020 in Europa verbreitet. Dies geht aus einer Preprint-Studie von Forschern aus der Schweiz und Spanien hervor. Es gebe derzeit keine Hinweis, dass die Verbreitung der neuen Variante "die Übertragung erhöht oder den Krankheitsverlauf beeinflusst", sagt die Hauptautorin der Studie, Emma Hodcroft, von der Universität Basel. Die Verbreitung könnte jedoch Einblicke in die Wirksamkeit der Reiserichtlinien geben, die die europäischen Länder im Sommer erlassen hatten, sagen die Forscher. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Ausbreitung der Virus-Variante durch die Lockerung von Reisebeschränkungen und Social-Distancing-Maßnahmen im Sommer erleichtert wurde.
MDR Aktuell
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